Anthropic übertrumpft mit „Claude 3“ die AI-Modelle von OpenAI und Google
Das Wettrüsten geht weiter: Nachdem OpenAi mit GPT-4 einen Quasi-Standard in der AI-Branche gesetzt und Google mit Gemini einen potenten Kontrahenten auf den Markt gebracht hat, geht das Rennen um das beste AI-Modell nun weiter. Jetzt legt das Milliarden Dollar schwere AI-Startup Anthropic von ehemaligen OpenAI-Mitarbeiter:innen nach und bringt Claude 3 auf den Markt. Und das soll GPT-4, das auch Microsofts Copilot antreibt, sowie die stärksten Versionen von Googles Gemini Gemini in so manchem benchmark-Tests übertrumpfen.
„Die drei hochmodernen Modelle – Claude 3 Opus, Claude 3 Sonnet und Claude 3 Haiku – setzen neue Maßstäbe in den Bereichen logisches Denken, Mathematik, Codierung, mehrsprachiges Verstehen und Sehen“, posaunt das Startup der vier Gründer Daniela Amodei (Ex-OpenAI VP of Safety and Policy), Dario Amodei (Ex-OpenAI Vice President of Research), Jack Clark (Ex-OpenAI Policy Director) und Jared Kaplan (Ex-OpenAI Research Consultant). Wer die neuen multimodalen Sprachmodelle ausprobieren möchte, kann das unter claude.ai tun.
Hier die von Anthropic veröffentlichten Benchmark-Tests:
Beim immer wieder bemühten Kontextfenster – quasi dem Kurzzeitgedächtnis des LLMs – liegt Anthropics Claude derzeit bei standardmäßig 200.000 Token (für spezifische Nutzungsfälle werden bis zu 1 Mio. Token angeboten). Das ist eher durchschnittlich, wenn man es mit anderen LLMs vergleicht:
- LTM-1 von Magic: 5 Million
- Gemini 1.5 von Google: 1 Million
- Claude 3 von Anthropic: 200.000
- GPT-4 Turbo von OpenAI: 128.000
- Mistral Large von Mistral AI: 32.000
- Llama 2 von Meta: 4.096
Trotzdem behauptet Anthropic, dass Claude 3 sehr geringe Halluzinationsraten habe und auch sehr große Dokumente verarbeiten könne. Besonders gut soll die Verarbeitung/Erkennung von Fotos, Tabellen, Schaubildern und technischen Diagrammen funktionieren. Das US-Startup wurde bisher mit Milliarden unter anderem durch Google und Amazon gefördert und gilt als der größte Herausforderer von OpenAI.
Kein Einsatz für Politik und Lobbying
Die Liste der Partner, die Anthropic bereits nennen, kann ist immer länger geworden: So stehen SAP, Jasper, Assembly AI, DuckDuckGo, GitLab, Lonely Planet, Quora oder Perplexity auf der Liste – sie alle integrieren die Sprachmodelle des US-Startups via API auf die eine oder andere Weise in ihre eigenen digitalen Services ein. Wer von der Nutzung ausgeschlossen ist, sind solche Organisationen, die Claude für politische Kampagnen und Lobbying verwenden wollen würden, hieß es kürzlich.
was Claude von anderen LLMs unterscheiden soll, ist, dass es einige Grundsätze antrainiert bekommt, die mit der eigens entworfenen AI-Verfassung einhergehen. Die Grundsätze, auf denen Claude lernt, beinhalten unter anderem: