Anthropic unter Druck: Neues AI-Modell kommt bald, soll mit OpenAI und DeepSeek gleichziehen

Wie The Information berichtet, steht das KI-Startup Anthropic kurz vor der Veröffentlichung eines neuen KI-Modells. Das Unternehmen will damit einen innovativen Ansatz verfolgen, der die Grenzen zwischen verschiedenen Modelltypen aufweicht.
Laut dem Bericht kombiniert das neue Modell „tiefes Reasoning“ mit schnellen Antwortzeiten in einem hybriden System. Eine besondere Neuerung ist dabei die geplante „Sliding Scale“: Entwickler sollen damit die Möglichkeit bekommen, je nach Bedarf zwischen rechenintensiveren Reasoning-Funktionen und schnelleren Antworten zu wählen und so die Kosten zu optimieren.
Ersten Tests zufolge übertrifft das neue Modell, dessen Release in den kommenden Wochen erwartet wird, OpenAIs o3-mini-high „Reasoning“-Modell bei verschiedenen Programmieraufgaben. Besondere Stärken zeigt es dem Bericht nach bei der Analyse großer Codebasen und geschäftsrelevanten Benchmarks.
Hybrid-Ansatz soll Reasoning und schnelle Antworten kombinieren
In einem Interview mit TechCrunch äußerte sich Anthropic-CEO Dario Amodei bereits skeptisch gegenüber der strikten Trennung zwischen normalen und Reasoning-Modellen. Das Unternehmen verfolge stattdessen einen eigenen, differenzierteren Ansatz im Bereich der Reasoning-Modelle, so Amodei gegenüber TechCrunch-Journalist Romain Dillet.
Anthropic war eine Zeit lang mit seinem bisher besten AI-Modell Claude 3.5 Sonnet ganz vorne in den Rankings mit dabei. Doch mittlerweile haben OpenAI, DeepSeek, Alibaba, Google und selbst xAI derart viele neue AI-Modelle auf den Markt gebracht, dass Anthropic derzeit nicht einmal mehr unter den Top 15 des wichtigen Chatbot Arena Leaderboards zu finden ist.
Das AI-Startup ehemaliger OpenAI-Mitarbeiter rund um CEO Dario Amodei hat aber bereits insgesamt fast 15 Milliarden Dollar an Investment erhalten, unter anderem von Amazon und Google. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an den OpenAI-Herausforderer, der ja auch die Grundlage für Amazons Neuauflage des in die Jahre gekommenen Sprach-Assistenten Alexa liefern soll.
Anthropic: AI-Tools werden am meisten zum Software-Coding eingesetzt