Anti-Amazon: Wiener Startup Lobu liefert Bücher per Fahrrad
Zwei Wiener Schüler unterstützen neben dem Lernen für die Matura kleine Buchhandlungen im Kampf gegen Amazon. Die Idee hinter dem Startup Lobu: Bücher werden von Kunden per SMS oder online bestellt. Lobu leitet die Bestellung dann an die Buchhandlungen weiter – bisher persönlich. In Zukunft soll dieser Schritt automatisiert werden. Die Lieferung erfolgt per Fahrradbote oder Post.
Der Buchhandel in Österreich wird schon seit einigen Jahren von den großen Online-Shops beherrscht. Rund 20 Prozent Marktes gehören Amazon und 25 Prozent entfallen auf Thalia. In Österreich trotzen rund 350 Buchhandlungen der starken Konkurrenz aus dem Internet. Obwohl die Zahl der Shops zurückgeht, bleibt der Absatz einigermaßen stabil. Dass die Verkäufe trotz Amazon und Co. in den letzten Jahren nicht eingebrochen sind, liegt an der hohen Servicebereitschaft der Buchhändler. Individuelle Beratung und Veranstaltungen wie Lesungen locken nach wie vor Käufer.
Lobu wird gegründet, wenn Moritz Stephan 18 ist
„Langfristig wird der Absatz schon stärker sinken, weil aus Bequemlichkeit online bestellt wird“, sagt Co-Founder Konstantin Klingler im Gespräch mit Trending Topics. Lobu will es Kunden erleichtern, trotz Online-Bestellung lokale Händler zu unterstützen. Derzeit pausiert Lobu, weil an der Automatisierung des Bestellprozesses gearbeitet wird. Künftig will das Lobu-Team Bestellungen nicht mehr per Telefon weitergeben, sondern automatisch an das Warenwirtschaftssystem der Händler. Ist diese Hürde genommen und Klinglers Co-Founder Moritz Stephan 18 Jahre alt, wird die Firma gegründet.
Provisionen als Business Model
Die Sympathien für kleine, lokale Betriebe wächst, weiß auch Klingler. Kunden legen Wert darauf, dass die Wertschöpfung im Land bleibt und Arbeitsplätze geschaffen werden. Von Liebe allein kann Lobu freilich nicht leben. „Wir setzen auf ein Provisionsmodell mit den Buchhandlungen“, so Klingler. Betrieb und Entwicklung sind bisher eigenfinanziert und mit Startup-Challenge-Gewinnen abgedeckt, Klingler: „Wir haben ja kaum Kosten“. Von der Teilnahme bei „2 Minuten 2 Millionen“ erhoffen sich die beiden Schüler nun ein Startkapital für ihre Firmengründung und erfahrene Mentoren.