Anwalt Raoul Hofer: „Maschinen könnten Menschen bei Gericht anzeigen“
Künstliche Intelligenz (KI) hat mit Amazon und Google schon längst den Einzug in unseren Alltag gefunden. „Künstliche Intelligenz wird uns alle betreffen“, sagt der Rechtsanwalt Raoul Hofer zu „Future Flash“ von 4Gamechangers TV.
KI basiert maßgeblich auf Algorithmen. Diese sind Wenn-Dann-Funktionen. „Künstliche Intelligenz nennen wir es erst dann, wenn diese Algorithmen selbst dazulernen. Und dann Entscheidungen treffen, die selbst der Computer-Programmierer nicht mehr voraussehen konnte“, erklärt der Partner bei Binder Groesswang.
Entscheidungen einer KI müssen transparent sein
Interessant werde es, wenn KI in die öffentliche Verwaltung eingebunden wird. So soll der ams-Algorithmus Arbeitssuchende in Kategorien einteilen. Je nach dem bekommen sie dann Förderungen. In Zukunft sei es aus rechtlicher Sicht wichtig, dass solche Entscheidungen transparent und gut begründet sind, so dass sie jeder gut nachvollziehen kann.
Irgendwann könnten Maschinen Menschen sogar bei Gericht anzeigen. „Momentan passiert das noch nicht. Was heute schon ist, das solche Anzeigen vorbereit werden.“ Hofer denkt dabei an „Predictive Policing“. Dabei identifiziert die österreichische Polizei mit Hilfe von KI Gebiete in denen Einbrüche häufiger vorkommen. Dann ist die Polizei dort präsenter.
„Darauf achten, dass KI nicht zu viel Macht bekommt“
Der große Unterschied zwischen Mensch und Maschine ist das Bewusstsein. „Das Bewusstsein haben Maschinen noch lange nicht.“ In Zukunft müsse man darauf achten, dass KI nicht zu viel Macht bekommt. Menschenrechte, die wir heute anwenden um Menschen gegen Menschen zu schützen, werden dann vielleicht die Bedeutung haben Menschen vor Maschinen zu schützen.