Anyline: Wiener OCR-Spezialist holt sich Finanzspritze von 2 Millionen Euro
Analoge Dokumente und Schriften mittels Smartphone automatisch erfassen – darauf hat sich das Wiener Tech-Unternehmen Anyline spezialisiert. Mittels so genannter Optical Character Recognition (OCR) hat die Firma rund um CEO Lukas Kinigadner eigenen Angaben zufolge 150 Unternehmenskunden gewonnen, die die österreichische Technologie zum Scannen analoger Informationen verwenden (z.B. Canon, Porsche, Swisscom).
Weil der Bedarf der OCR-Technologie bei Industriekameras, Drohnen, Smartphones oder IoT weiter steigen soll, ist jetzt der Münchner VC-Fonds Senovo als neuer Investor bei Anyline an Bord gekommen. Gemeinsam mit den bestehenden Geldgebern – Hansi Hansmann, Hermann Hauser, Bernhard Niesner, die Gernot Langes Swarovski-Stiftung und Push Ventures rund um Lukas Püspök – haben die Münchner nun zwei Millionen Euro als „Zwischendurch“-Investment zugeschossen.
So ist davon auszugehen, dass Anyline auch bald eine nächste Runde machen will. „Aufgrund des enormen Potentials arbeiten wir auf eine noch größere Wachstumsfinanzierung hin. Dementsprechend groß ist die Freude bei uns, mit Senovo einen VC-Partner gefunden zu haben.“, sagt Anyline-CEO Lukas Kinigadner. Das Geld, das jetzt in das Startup geflossen ist, soll in den Ausbau des Sales-Team sowie in die Weiterentwicklung der Technologie gesteckt werden.
Millionenumsätze mit Scan-Tech
Der Jahresumsatz von Anyline liegt mittlerweile im siebenstelligen Bereich siebenstellig auf Basis eines sechsstelligen MRR (Monthly Recurring Revenue). Das bedeutet, dass es mittlerweile viele Firmen gibt, die mittlerweile monatlich (und nicht nur einmal) für die Verwendung der Wiener Technologie bezahlen. 2018 konnte der Umsatz das dritte Jahr in Folge verdreifacht werden.
Anyline wurde 2013 als 9yards GmbH gegründet und hat bereits einiges an Risikokapital aufgenommen. Im Februar 2016, hat die Firma 1,5 Millionen Euro von Business Angel Hansi Hansmann, Gernot Langes-Swarovski, Lukas Püspök und Busuu-Gründer Bernhard Niesner erhalten (Trending Topics berichtete), 2017 kam schließlich Hermann Hauser mit knapp einer halben Million Euro dazu (Trending Topics berichtete).
Zwischenzeitlich lief das Geschäft für Anyline nicht so gut. „Im Jahr 2016 haben wir die Notbremse ziehen müssen“, schrieb Kinigadner in einem Gastbeitrag auf Trending Topics. Weil Umsatzziele nicht erreicht wurden, wurde Anyline im Sales-Bereich neu aufgestellt, mittlerweile sind mit Alexander Loidolt und Andreas Greilhuber auch zwei ehemalige IBM-Manager zum Team der Wiener gestoßen.
Hansi Hansmann ist auch bei Trending Topics investiert.