Anyline lässt Drohnen ganze Lager scannen
Sie sind schon länger im AI-Bereich unterwegs als so manche andere Startups, indem sie bereits vor Jahren damit begonnen haben, an automatisierter Bilderkennung zu arbeiten. Was bisher eingesetzt wurde, um etwa Ausweise oder Aufschriften auf Autoreifen verlässlich auszulesen, hat nun einen neuen Einsatzbereich gefunden.
Denn das Wiener Scale.up Anyline hat eine neue autonome Drohnen-Inventarverwaltungssoftware vorgestellt, die effizient ein ganzes Lager scannen kann. Anyline arbeitet dabei mit Mondi, einem globalen Marktführer für Verpackungen und Papier, zusammen, um diese autonome Drohnen-Barcode-Scan-Lösung zu entwickeln. Auf der Suche nach einer Verbesserung ihres Lagerverwaltungsprozesses an mehreren großen Lagerstandorten testete Mondi mehrere Technologieoptionen, darunter Hand-RFID- und Kamerascanner.
Ein Durchbruch wurde erzielt, als das Unternehmen Anyline beauftragte, seine mobile Datenerfassungstechnologie mit DJI Mini 3 Pro-Drohnen anzuwenden. „Die Inventur in einem Lager mithilfe autonomer Drohnen war eine spannende Herausforderung und wir sind glücklich, mit Anyline zusammenzuarbeiten, um sie zu verwirklichen“, sagt Rainer Steffl, CIO bei Mondi. „Nach mehreren Monaten des Testens, Problemelösens und der Integration in unsere Backend-Systeme haben wir erfolgreich unser erstes volles Lager gezählt und die Technologie als erfolgreich erwiesen.“
Anyline: 2023 höchster Umsatz in zehnjähriger Firmengeschichte
Lagerinventur per Drohne statt mit Gabelstapler
Bevor Barcode-Scan-Drohnen eingesetzt wurden, setzten die Arbeiter Gabelstapler ein, um manuell zwei Personen auf einmal anzuheben, um bei den Inventuren in großen Lagern scannen zu können. Heute kann ein einziger Drohnenpilot alle Bestände Regal für Regal in einem Lager während der Betriebszeiten scannen. Der neue Prozess sei sicherer und sehr genau, so Lukas Kinigadner, CEO und Mitgründer von Anyline. „Wir sind stolz darauf, an diesem Projekt teilzuhaben, das definiert, was technologisch in der Lagerverwaltung möglich ist, aber auch auf andere Branchen übertragen werden kann.“
2023 musste Anyline etwa 20 Prozent der Belegschaft kürzen, um das Geschäftsmodell Richtung Profitabilität zu drehen. Das sei gelungen, kommunizierte die Firma kürzlich. Man konnte im vergangenen Jahr gegenüber 2022 den jährlich wiederkehrenden Umsatz um 40 Prozent steigern und ihn in den achtstelligen Bereich (über zehn Millionen Euro) heben (Trending Topics berichtete).