Appell: Österreichs Regierung soll für schärfere EU-Klimaziele kämpfen
Am Wochenende entscheiden die EU-Mitgliedsstaaten über einen neuen Fahrplan bei der CO2-Reduktion der Union. Bisher lautete das Ziel minus 40 Prozent bis 2030, das wird aber nicht reichen, um die Erderhitzung entsprechend der Pariser Klimaziele zu bremsen. Das Europäische Parlament stimmte daher Anfang Oktober für minus 60 Prozent. Die Front für eine noch stärkere Reduktion, nämlich um 65 Prozent wird immer größer. Das letzte Wort in der Entscheidung haben die EU-Mitgliedsstaaten, die im Europäischen Rat am 10. und 11. Dezember über das CO2-Reduktionsziel abstimmen.
Unternehmen appellieren an Regierung
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Die Grünen) hatte bereits Unterstützung für das schärfere Klimaziel der EU signalisiert, allerdings ist bisher unklar, wie die Position der Regierungsspitze dazu ist. Im Vorfeld des Europäischen Rats richten Unternehmen, NGOs und Wissenschaftler aus Österreich einen Appell an die Bundesregierung, sich für ein noch härteres Reduktionsziel von minus 65 Prozent einzusetzen.
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Länder wie Schweden oder Dänemark hätten sich bereits zu diesem Ziel bekannt und auch Österreich könne sich so „konsequent in der Gruppe der Vorreiter“ positionieren, heißt es in dem offenen Brief, der von den Unternehmen Spar, Ikea, Ochsner-Wärmepumpen, VBV-Vorsorgekasse und Kommunikationshaus gugler unterzeichnet wurde. „Einerseits hat sich die Bundesregierung zur Klimaneutralität bis 2040 bekannt, die bis 2030 ähnlich hohe CO2-Reduktionen wie auf EU-Ebene erfordert. Andererseits könnte Österreich als öko-innovatives Land im Zentrum Europas besonders von einer europäischen Klimaschutz-Wende profitieren“, steht in dem Brief, der auch von der Umweltschutzorganisation WWF verbreitet wurde.