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appful: Zwei 18-Jährige machen aus WordPress-Blogs und YouTube-Kanälen schicke iPhone-Apps

Jürgen Ulbrich und Oskar Neumann setzen auf das App-Geschäft. © appful.io
Jürgen Ulbrich und Oskar Neumann setzen auf das App-Geschäft. © appful.io
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Blogger und YouTuber stehen in der mobilen Welt möglicherweise vor einer Herausforderung: Sie brauchen eine native Smartphone-App, um nahe an ihren Lesern und Sehern zu bleiben. Social Media ist schön und gut, um Reichweite zu gewinnen, aber irgendwann einmal ist der Plafond erreicht – eine solche Situation hat zuletzt etwa Die Tagespresse-Macher Fritz Jergitsch beschrieben, der sein Publikum auf Facebook nicht mehr ausbauen kann und deswegen eine Smartphone-App auf den Markt bringen will.

Wie aber kommt man nun zu einer App? Man kann natürlich eine Agentur oder einen App-Entwickler beauftragen – oder man wendet sich an Jürgen Ulbrich aus Wien und Oskar Neumann aus Mainz. Die beiden 18-jährigen starten heute ihren frisch gegründeten Online-Dienst appful.io, der für die Kundschaft folgendes bieten soll: Wer schnell und günstig eine ansehnliche iPhone-App für seinen WordPress-Blog oder seinen YouTube-Kanal braucht, soll sich an die beiden wenden können.

Apps ohne Programmierkenntnisse machen

„Wir verbringen heute mehr als 80 Prozent unserer mobilen Nutzungszeit in Apps, gegenüber nur 20 Prozent auf mobilen Websites“, sagt Ulbrich im Gespräch mit TrendingTopics.at. „Wer heute seine Nutzer effektiv erreichen möchte, kommt um eine eigene App nicht mehr herum. Das Feeling einer nativen App wird immer einen Unterschied machen, ganz zu schweigen von Push-Mitteilungen, die es erlauben, Follower ungefiltert und direkt zu erreichen.“ Als Blogger hat er immerhin schon Erfahrung sammeln können: Mit 14 hat er das Online-Magazin www.apfellike.com gestartet, das jeweils etwa 24.000 Facebook-Fans und YouTube-Abonnenten zählt.

Zuerst fürs iPhone, später für Android. © appful.io
Zuerst fürs iPhone, später für Android. © appful.io

„appful ist ein ausgeklügelter Dienst, der innerhalb von 5 Minuten zur eigenen App verhilft – ohne Programmierkenntnisse, versteht sich“, sagt Ulbrich. Kunden sollen über den Web-Dienst ihren WordPress-Blog oder ihren YouTube-Kanal in eine hübsche und schnelle iPhone-App verwandeln können, und zwar inklusive essenzieller Funktionen wie Push-Benachrichtigungen, Möglichkeit für Werbeplatzierungen, Social-Media-Sharing, Offline-Lesefunktion, Merk-Funktionen für Artikel, Apple-Watch-Unterstützung, iPad-Unterstützung oder, wenn gewünscht, ein Kommentarsystem. „Allerdings ist uns wichtig, bei Bedarf mit dem Kunden komplett eigene Designs zu entwickeln, um in allen Fällen und Bedürfnissen den besten Weg zu einer Blog-App anbieten zu können“, so Ulbrich.

Ab 17 Euro pro Monat – Android soll bald folgen

Wer sich bei appful eine App bauen lassen will, muss doch ein wenig Geld dafür einrechnen. „Da alle Inhalte auf unseren Servern zwischengespeichert werden, um optimale Performance zu garantieren und auch alle zukünftigen Bugfixes, Anpassungen und Optimierungen übernehmen, entschieden wir uns für eine monatliche Gebühr, die halbjährlich oder jährlich anfällt“, sagt Ulbrich. „So beginnt unser Starter-Paket für kleinere Blogs bei 17 Euro im Monat. Selbst auf mehrere Jahre gerechnet, sind wir so bei weitem günstiger als Freelancer, da selbst bei scheinbar einmalig gezahlten Apps von Freelancern der monatliche Service und die Pflege zu Gebühren führen, die unsere Grundgebühr in der Regel übersteigen.“ Zwei Jahre appful-Service kosten demnach mindestens 408 Euro.

Im Preis inbegriffen ist übrigens auch das Einreichen der App in Apples App Store, die damit verbundenen Kosten und der Arbeitsaufwand. Für aufwändigere Apps gibt es Pro- (ab 37 Euro/Monat) und Business-Pakete (ab 117 Euro/Monat), letzteres ist quasi die Whitelabel-Lösung, die man nicht über den iTunes-Account von appful, sondern über den eigenen Account bei Apple zur Freischaltung einreicht.

Derzeit ist appful nur für iOS verfügbar. „Eines unser Prinzipien ist, auf höchste Perfektion zu achten, also haben wir uns bei der Entwicklung zunächst auf ein Betriebssystem fokussiert“, sagt Ulbrich. „Allerdings wird bereits seit einigen Wochen am Android Support gearbeitet und es werden große Fortschritte gemacht. Wir konzentrieren uns aktuell auf diese beiden Betriebssysteme, um selbst Agenturen im Bereich Qualität, Look & Feel und Performance zu schlagen, obwohl es früher oder später gut möglich ist, dass wir uns auch mit Windows Phone beschäftigen.“

„Jetzt ist die beste Zeit um zu beginnen“

Ein großes Risiko gehen Ulbrich und sein Kollege Neumann mit appful nicht ein. „Wir erhoffen uns natürlich, appful zu einem stark wachsenden und profitablen Unternehmen zu machen“, so Ulbrich. „Jedoch hängen wir finanziell von appful nicht ab, was uns erlaubt, auch in Zukunft eher auf Wachstum und guten Service zu setzen, ohne zwingend Venture Capital aufzunehmen.“

„Natürlich haben wir immer mal wieder auf Freunde von Eltern mit unternehmerischen Hintergrund zurückgegriffen, als es beispielsweise um die Gründung ging, und auch die Eltern versuchen ihr Bestes. Abgesehen davon sind wir allerdings stolz, dass wir appful hauptsächlich ohne fremde Unterstützung auf die Beine stellen konnten“, sagt Ulbrich. Das man in so jungen Jahren den Sprung ins kalte Wasser des Unternehmertums macht, sieht der 18-Jährige als Vorteil: „Jetzt ist die beste Zeit, um damit zu beginnen. Wir haben noch keine großen Verpflichtungen oder teuren Rechnungen zu bezahlen und können uns so optimal am Aufbau eines Unternehmens versuchen.“

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