Apple bestätigt, dass das iPhone ab 2024 USB-C unterstützen wird
Gezählt sind die Tage, an denen man extra nach einem „iPhone-Kabel“ fragen musste, wenn man im Büro oder bei Freund:innen das Apple-Handy laden wollte. Denn einer neuen EU-Regelung nach müssen sämtliche Smartphones, Tablets und Notebooks künftig mit dem Kabelstandard USB-C ausgerüstet werden. Greg Joswiak, der bei Apple als Senior Vice President fürs weltweite marketing zuständig ist, hat das nun bestätigt.
„Natürlich müssen wir dem nachkommen“ sagte er im Rahmen der Tech Live-Konferenz des Wall Street Journal. Mit dem Nachsatz: „Wir haben, wie überall auf der Welt, keine andere Wahl, als uns an die lokalen Gesetze zu halten, aber wir glauben, dass es für die Umwelt und für unsere Kund:innen besser gewesen wäre, wenn eine Regierung nicht so viele Vorschriften gemacht hätte“, sagte er.
Der Rat der Europäischen Union hat die Richtlinie zur Einführung eines einheitlichen Ladekabels vor zwei Tagen final beschlossen. Ab Ende 2024 müssen sämtlich in der EU neu verkauften Geräte wie Smartphones, Tablets, E-Reader, Digitalkameras, Kopfhörer, tragbare Lautsprecher und Tastaturen mit dem Standard ausgerüstet sein. Laptops werden später drankommen, und zwar 2026.
Die EU will Konsument:innen endlich davon befreien, dass sie verschiedene Kabel und Adapter kaufen müssen – sie sollen sich insgesamt 250 Millionen Euro sparen. Auch Elektromüll soll die Maßnahme reduzieren. Im Durchschnitt besitzen Nutzer:innen drei Ladegeräte, verwenden aber nur zwei davon, weil die Stecker nicht immer passen. Durch die Vereinheitlichung sollen langfristig 11.000 Tonnen Elektroschrott wegfallen.
Gegner:innen der Vereinheitlichung, darunter auch Apple, sehen die Regelung als Innovationsbremse. Bei Apple sieht man den Lightning-Stecker, den das iPhone immer noch hat, als überlegen an, weil er kleiner ist (wichtig für die Bauweise) und auch sehr schnell laden kann. Zudem hätten bereits eine Milliarde Kund:innen die Lightning-Stecker – nun müssten die Apple-Nutzer:innen in Europa umsteigen. Auch beim USB Implementers Forum sieht man die EU-Regel negativ. Die schnelle Weiterentwicklung des USB-Standards sei gefährdet, weil nun Bürokrat:innen in Brüssel zustimmen müssten.
Wie Apple die Vorschrift bei den iPhones umsetzen wird, bleibt abzuwarten. Theoretisch möglich ist, dass es eigene Versionen für den europäischen Markt gibt, die die EU-Vorgaben erfüllen, während der Lightning-Stecker etwa im US- und im asiatischen Markt bleibt.