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Apple ist auf dem Weg, zum Ökostrom-Anbieter zu werden

Apple Charging. © Unsplash
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Was haben ein Notebook, ein Smartphone, ein Tablet und ein Elektroauto gemeinsam? Neben Software und Chips vor allem eines: einen Stromanschluss. Da ist Apple bisher mit seinem proprietären Lightning-Anschluss eigene Wege gegangen, wird von der EU aber nun ab 2024 dazu gezwungen, auf den weit verbreiteten USB-C-Standard zu setzen.

Doch beim Thema Energie arbeitet der wertvollste Konzern der Welt auch am anderen Ende des Ladekabels an großen Veränderungen. Denn wie Lisa Jackson, Vice President of Environment, Policy and Social Initiatives bei Apple, im Rahmen des Web Summit in Lissabon durchblicken ließ, arbeitet das US-Unternehmen scheinbar daran, selbst zum Ökostromanbieter werden zu wollen. Bisher hätte man das Unternehmen selbst mit seinen Büros und Datencentern „grün“ gemacht. Nun gehe es darum, die gesamte Wertschöpfungskette CO2-neutral zu machen – und das inkludiert auch die Endkund:innen.

„Vergangene Woche haben wir alle unsere Zulieferer dazu aufgerufen, CO2-neutral bis 2030 zu werden“, so Jackson im Interview auf der Bühne. „Und jetzt wollen wir auch die Energie transferieren, die unseren Kund:innen nutzen, damit sie auch CO2-neutral werden können, wenn sie unsere Produkte nutzen.“ Das würde bedeuten: Apple-Konsument:innen müssten sich dann einen Ökostrom-Tarif von Apple nehmen können, der garantiert, dass sie Energie aus erneuerbaren Energiequellen liefert, um ihre iPhones, iPads, MacBooks oder (sollte es jemals kommen) Apple Cars aufladen zu können.

Apple bestätigt, dass das iPhone ab 2024 USB-C unterstützen wird

Zulieferer werden zu CO2-Neutralität gedrängt

Weitere Einblicke in die Pläne gab Jackson leider nicht. Vergangene Woche kündigte Apple an, die Lieferkette bis 2030 grün machen zu wollen. „Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit unseren Zulieferern, um die Lieferkette von Apple bis 2030 klimaneutral zu gestalten. Klimamaßnahmen bei Apple machen nicht an unseren Türen halt, und wir sind entschlossen, mit dieser Arbeit eine kleine Welle im Teich zu sein, die eine größere Veränderung bewirkt“, so Apple-Chef Tim Cook. Man wolle viel Geld in erneuerbare Energien investieren.

„Apple plant, den Bau großer Solar- und Windkraftprojekte in Europa mit einer Leistung zwischen 30 und 300 Megawatt zu fördern“, heißt es seitens des Konzerns. „In den nächsten Jahren will das Unternehmen genügend erneuerbare Energien beschaffen, um alle Apple-Geräte auf dem Kontinent mit kohlenstoffarmem Strom zu versorgen und gleichzeitig die Büros, Einzelhandelsgeschäfte und Rechenzentren des Unternehmens mit 100 Prozent sauberer Energie zu betreiben. Insgesamt werden durch die geplanten Investitionen 3.000 Gigawattstunden pro Jahr an neuer erneuerbarer Energie in das Netz eingespeist.“

In den USA macht Apple Software-seitig Fortschritte, um Nutzer:innen zum Laden von Strom aus erneuerbaren Energien zu bringen. Eine neue Funktion, die ab diesem Monat in den USA über iOS 16 verfügbar ist, prüft die Stromquellen während der voraussichtlichen Ladezeiten und optimiert für Zeiten, in denen das Netz saubere Energiequellen wie Solar- oder Windenergie nutzt. Der Schritt, selbst zum Ökostromanbieter zu werden, ist da in Kombination mit den Investitionen in Wind- und Solarenergie nicht mehr weit – und die Abrechnung via Apple-Account wäre naheliegend.

Auch Tesla ist bereits in den europäischen Strommarkt eingestiegen. In Deutschland etwa gibt es einen eigenen Ökostromtarif für Besitzer:innen einer Powerwall samt Solaranalge im Eigenheim. Tesla arbeitet dafür mit dem britischen Energieunternehmen Octopus Energy zusammen (Trending Topics berichtete).

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