Apple Maps hat jetzt eine Web-Version und möchte Google Maps herausfordern
Seit dieser Woche ist die Betaversion von Apple Maps öffentlich im Internet verfügbar. User:innen können nun direkt über bestimmte Browser wie Safari und Chrome auf dem Mac und iPad – oder mit Chrome und Edge auf Windows-PCs auf den Apple-Kartendienst zugreifen. Damit möchte Apple wohl in direkte Konkurrenz zu Google Maps treten und zwar zwölf Jahre nachdem es “Maps” erstmals auf den Iphones installiert hat.
Derzeit nur in Englisch verfügbar
Die Webversion von Apple Maps funktioniert (noch) nicht so gut wie in der App. Momentan ist die Map aber nur in englischer Sprache verfügbar, weitere Sprachen sind geplant. Demnach können Wegbeschreibungen zu Fuß oder mit dem Auto abgerufen werden. Es ist nicht möglich, Routen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu planen. Dafür steht ein Feature bereit, dass User:innen kuratierte Reiseführer zum Beispiel von Atlas Obscura lesen lässt. Apple weist Unternehmen zudem darauf hin, ihr Business auf Apple Maps zu verlinken, damit User:innen die korrekte Wegbeschreibung und Zusatzinformationen erhalten.
“Look-Around” und zusätzliche Browser erst später
In den kommenden Monaten plant Apple, zusätzliche Funktionen wie die 360-Grad-Panoramafunktion „Look Around“ in die Webversion zu integrieren. Dabei handelt es sich um das Äquivalent zu Googles Street View, das von vielen Ländern, Orten und Straßen eine 360-Grad-Ansicht zeigt. Ebenso für später ist der Zugang zur Apple-Karte via Android-Handys, Firefox oder Linux geplant, doch die Integration brauche noch etwas Zeit. Entwickler:innen haben die Möglichkeit, Apple Maps über das Javascript-API MapKit in ihre Produkte einzubinden.
Was nicht funktioniert
Nach einem ersten Testversuch ist die Betaversion leider nicht zufriedenstellend und kann aktuell nicht mit Google Maps mithalten. Die Suche nach bestimmten Orten funktioniert nicht, oft werden lediglich Shops angezeigt, die Ähnlichkeit mit der gesuchten Adresse haben – selbst wenn sich diese in den USA anstatt in Österreich befinden. Zusätzlich fehlen Informationen zu Unternehmen, Hotels, Restaurants oder Behörden oder sind veraltet. Bei der Suche nach “Trending Topics” landet man zuerst in den USA, danach wird die alte Firmenadresse in der Liechtensteinstraße 11-115 im 9. Bezirk angezeigt. Dabei wurde der neue Firmensitz schon vor zwei Monaten in die alte Alpenmilchzentrale, konkret in die Weyringergasse 34 in den 4. Wiener Gemeindebezirk, verlegt. Da bleibt noch Luft nach oben, um an die Services von Google Maps heranzukommen.