Apple investiert bereits ins Metaverse, sagt CEO Tim Cook
Ohne das Wörtchen Metaverse geht es heute nicht mehr. Nicht einmal bei Apple. Nachdem der Erzrivale Microsoft sich Activision Blizzard um knapp 70 Milliarden Dollar geschnappt hat, um unter anderem auch am Metaverse zu bauen, musste Apple-Chef Tim Cook nachziehen. Bei der Präsentation der neuesten Quartalszahlen (Q4 2021 = Weihnachtsgeschäft) konnte er nicht nur ziemlich gute Umsatz- und Gewinnzahlen vorweisen (bis auch das iPad-Geschäft gibt es durch die Bank sattes Wachstum), sondern gab Analyst:innen auch Einblick ins Zukunftsgeschäft.
Aber zuerst mal die Hard Facts:
- Gewinn: 34,63 Mrd. Dollar (2,10 Dollar Gewinn pro Aktie)
- Umsatz: 123,9 Mrd. Dollar (+11% YoY)
- Umsatz iPhone: 71,63 Mrd. Dollar (+9% YoY)
- Umsatz Services: 19,52 Mrd. Dollar (+24% YoY)
- Umsatz Mac: 10,85 Mrd. Dollar (+25% YoY)
- Umsatz iPad: 7,25 Mrd. Dollar (-14% YoY)
- Umsatz andere Produkte (inkl. Watch, AirPods): 14,7 Mrd. Dollar (+13% YoY)
- aktive Geräte weltweit: 1,8 Milliarden (Jänner 2020: 1,65 Mrd.)
- Abonnent:innen: 785 Mio. (+27% YoY)
Angesprochen aufs Metaverse, sagte Cook: „Wir sehen in diesem Bereich ein großes Potenzial und investieren entsprechend.“ Wie viel investiert wird, wird nicht verraten. Zur Größenordnung: Meta/Facebook will zehn Milliarden Dollar pro Jahr in den Bereich stecken, und der Microsoft/Activision-Deal zeigt ebenfalls, dass es hier um sehr viel Geld geht.
Für Apple ist das Metaverse stark verknüpft mit Hardware und Software im AR/VR-Bereich. Cook sagte, dass auf Basis der hauseigenen AR-Developer-Plattform ARKit bisher rund 14.000 Apps entwickelt wurden, und die würden den Nutzer:innen von Apple-Hardware einen Weg ins Metaverse bieten können. Schon länger gibt es Gerüchte, dass Cupertino eine eigene AR-Brille auf den Markt bringen wird, die haben sich aber bisher noch nicht bewahrheitet.
Auch zu einer VR-Brille, die mit Meta’s Oculus in Mitbewerb tritt, soll anstehen – aber Tech-Probleme könnten dafür gesorgt haben, dass sie noch nicht 2022, sondern erst 2023 vorgestellt wird.
785 Mio. zahlen für Apple-Abos
Was ebenfalls zu berücksichtigen ist. Apple hat sich in den letzten Jahren zu einer sehr starken Services-Company entwickelt. Es gibt mittlerweile 785 Millionen Kund:innen, die in irgendeiner Form eine Abogebühr für einen Apple-Dienst bezahlen – also etwa Musik-Streaming (Apple Music), Cloud-Dienste (iCloud), Games (Apple Arcade), Videos (Apple TV+) oder Sport (Fitness+). Diese Services sind hinter dem iPhone der mittlerweile größte Umsatzposten. Das dürfte Cook zeigen, dass digitale Welten wie das Metaverse wohl eine interessante Sache für Neugeschäft ist.
Apple steht mit Alphabet, Amazon, Meta und Microsoft in immer direkterer Konkurrenz, wenn es um Zukunftsfelder wie eben das Metaverse geht. In welchen neuen Sektoren man sich mittlerweile gegenübersteht, zeigt diese Grafik:
Microsoft | Apple | Alphabet | Meta | Amazon | |
Gaming | x | x | x | x | x |
AR/VR | x | x | x | x | |
Metaverse | x | x | x | ||
Fintech | x | x | x | x | x |
Autonomous Cars | x | x | x | x | |
Crypto/Blockchain | x | x | |||
Healthcare | x | x | x | x | |
Quantum Computing | x | x | x | x | |
SpaceTech | x | ||||
Robotics/Drones | x | x | x | x | x |
Facebooks milliardenschwere Flucht ins Metaversum und der Faktor Apple