Spotify-Gegner

Apple soll bei Musik-Streaming gegen EU-Wettbewerbsrecht verstoßen

Apple Music App. © Unsplash
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Apple, das wertvollste Unternehmen der Welt, hat sich frische Troubles in Brüssel eingehandelt. Heute hat die EU-Kommission bekannt gegeben, dass der iPhone-Konzern seine marktbeherrschende Stellung im Bereich Musik-Streaming zu eigenen Gunsten und zum Schaden von Mitbewerbern ausgenutzt hat – und jetzt Beschwerde bei Apple gegen diese Praxis eingelegt hat. Die Beschwerde folgt, nachdem sich der Konkurrent Spotify bereits über Apple beschwert hatte.

Gegen Apple laufen bereits seit 2020 kartellrechtliche Untersuchungen in der EU. Im Bereich Musik-Streaming geht es nun darum, dass Apple den Anbietern von Musik-Streaming-Apps den Vertrieb über seinen App Store und dabei den In-App-Kauf-Mechanismus aufzuzwingen. Und Apple würde sie dabei auch daran hindern, die iPhone- und iPad-Nutzer über alternative, billigere Kaufmöglichkeiten zu informieren.

EU-Kommission leitet kartellrechtliche Untersuchungen gegen Apple ein

„Apple verzerrt den Wettbewerb“

„Unser vorläufiges Ergebnis ist, dass Apple über den App Store ein Gatekeeper für Nutzer von iPhones und iPads ist. Mit Apple Music konkurriert Apple auch mit Musik-Streaming-Anbietern“, so dazu die für Wettbewerbspolitik zuständige Vizepräsidentin Margrethe Vestager. „Indem Apple im App Store strenge Regeln aufstellt, die konkurrierende Musik-Streaming-Dienste benachteiligen, entzieht Apple den Nutzern günstigere Musik-Streaming-Möglichkeiten und verzerrt den Wettbewerb. Dies geschieht, indem es von den Konkurrenten hohe Provisionen auf jede Transaktion im App Store verlangt und ihnen verbietet, ihre Kunden über alternative Abonnementoptionen zu informieren.“

Die EU-Kommission vertritt die vorläufige Auffassung, dass die Regeln von Apple den Wettbewerb auf dem Markt für Musik-Streaming-Dienste verzerren, da sie die Kosten der konkurrierenden Entwickler von Musik-Streaming-Apps in die Höhe treiben. Dies wiederum führe zu höheren Preisen für die Verbraucher für ihre In-App-Musikabonnements auf iOS-Geräten. Darüber hinaus wird Apple zum Vermittler für alle IAP-Transaktionen und übernimmt die Abrechnungsbeziehung sowie die damit verbundene Kommunikation für Wettbewerber.

Apple liefert superstarkes erstes Quartal 2021 ab – digitale Services steigen stark

Apple wehrt sich

Apple könnte mit einer Strafe von bis zu zehn Prozent seines Jahresumsatzes belangt werden, wenn eine folgende Untersuchung feststellt, dass der Konzern wirklich das Wettbewerbsrecht in der EU gebrochen hat – bei Apple wären das dutzende Milliarden Euro. Während Spotify aus Schweden die Ankündigung der EU-Kommission begrüßte, wehrt sich Apple dagegen. „Der Kern dieses Falles ist Spotifys Forderung, dass sie in der Lage sein sollten, alternative Angebote in ihrer iOS-App zu bewerben, eine Praxis, die kein Store der Welt erlaubt. Wieder einmal wollen sie alle Vorteile des App Stores, meinen aber nicht, dass sie dafür etwas bezahlen sollten.“

Für Apple sind digitale Services wie Musik-Streaming oder die In-App-Käufe zu einem essenziellen Umsatztreiber geworden. Die neuesten Quartalszahlen haben wie berichtet gezeigt, dass Apple mit diesen im ersten Quartal 2021 16,9 Milliarden Dollar Umsatz mit ihnen machte – das sind knapp 19 Prozent des Gesamtumsatzes.

Nach massiver Kritik seitens App-Entwicklern und einer laufenden Untersuchung der EU-Kommission in Sachen Wettbewerbsrecht machte Apple bereits einen großen Schritt zurück: Seit dem 1. Jänner 2021 müssen kleinere Anbieter von Apps im App Store nicht mehr 30 Prozent, sondern nur mehr 15 Prozent jenes Geldes an den iPhone-Konzern abtreten, dass sie mit kostenpflichtigen Apps und In-App-Käufen erwirtschaften. Große Firmen wie Spotify fallen aber nicht darunter.

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