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Apple Vision Pro: Was Österreichs AR/VR-Startups von der MR-Brille denken

Apple Vision Pro. © Apple
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Am Montag hat Apple auf seiner jährlichen WWDC-Konferenz die Vision Pro vorgestellt, sein lange angekündigtes Augmented-Reality-Headset (AR). Die Vision Pro ist eines der ehrgeizigsten Produkte, die Apple bisher vorgestellt hat. Sie soll laut Apple-CEO Tim Cook eine „neue Ära des Computings“ einleiten und ein ähnlicher Meilenstein werden wie der Mac oder das iPhone (wir berichteten).

Doch es gibt auch Gründe dafür, dieser Vorhersage mit Skepsis zu begegnen. Viele Kund:innen wird wohl der gesalzene Preis von 3.500 Dollar abschrecken. Darüber hinaus muss sich auch noch zeigen, ob die Brille auch genug Software haben wird, um den Preis für die Hardware zu rechtfertigen. Genau daran haben sich bereits Google oder Microsoft die Zähne ausgebissen. Entwickler:innen sind hier das Stichwort – die müssen nun davon überzeugt werden, dass sie möglichst guten Content für die MR-Brille schaffen.

Eine signifikante Rolle könnten hier natürlich auch Startups spielen, die im Bereich von VR, AR und Mixed Reality unterwegs sind. Wenn sie die Vision Pro als eine attraktive Plattform für ihre Anwendungen sehen, könnte das ein Weg zum Erfolg für Apples Gerät sein. Alleine in Österreich gibt es schon eine Reihe an Jungfirmen, die in diesem Sektor bereits relevante Player sind. Wir haben sie zu ihren Meinungen zur neuen Brille von Apple gefragt.

Apple Vision Pro: Die MR-Brille kommt 2024 ab 3.500 Dollar auf den Markt

MXR Tactics wird Apple Vision Pro unterstützen

Richard Hirschhuber, CEO des Tiroler AR-Startups MXR Tactics, steht der Vision Pro sehr positiv gegenüber und hat dem Konzern hier schon Unterstützung zugesichert. Das 2020 gegründete Jungunternehmen bietet reales Training mit Unterstützung durch Augmented Reality (AR) für Sicherheitspersonal, Militär und Polizei an. Bis Ende November will MXR Tactis seine Objekt- und Werkzeug-Tracking-Technologie in die Apple Vision Pro integrieren und somit rechtzeitig für die Auslieferung im Jänner 2024 sinnvolle Anwendungsfälle bieten.

„Apple hat mit der Vision Pro eine äußerst beeindruckende Brille entwickelt. Die Vielzahl an sofort nutzbaren Apps und die bereits bekannte Benutzerführung aus anderen iOS-Geräten sind außerordentlich gut gelungen. Der USP, dass man mit der Brille auch Fotos, Videos und normale Dinge abseits der Augmented Reality machen kann, setzt sie deutlich von anderen AR-Brillen ab“, meint Hirschhuber.

MXR Tactics: Tiroler AR-Startup erhält Millioneninvestment

Kundennutzen entscheidet am Ende

Kritische Punkte, der Hirschhuber bei der Vorstellung auffielen, sind die Batterielaufzeit von zwei Stunden und die Tatsache, dass es sich um ein externes Gerät handelt. Der Preis ist für die Technologie sei definitiv angemessen, jedoch nur für wenige Nutzer:innen eine sinnvolle Investition. „Wenn beispielsweise eine Familie einen Film zusammen schauen möchte, bräuchte sie für jeden Teilnehmer eine solche Brille und müsste dann erneut aufladen. Ob am Ende wirklich daraus auch ein Trendprodukt wird und es Menschen auch auf der Straße tragen, steht derzeit noch in den Sternen“, so der CEO von MXR Tactics.

Positiv hervorzuheben sind für MXR Tactics auch die 23 Millionen Pixel, der nahtlose Wechsel zwischen AR und VR, das beeindruckende Soundsystem, die vermutlich überragende Bildqualität im Vergleich zu anderen Brillen auf dem Markt sowie die Augenerkennung. Auch das Design lobt Hirschhuber, ebenso die Konnektivität und Verfügbarkeit aller IoS-Apps vom Store. Doch Hirschhuber mahnt auch zur Vorsicht: „Letztendlich ist noch nicht klar, ob dies nur ein Schritt in die richtige Richtung ist. Am Ende wird einzig der Kundennutzen entscheiden und der muss auch bei Apple Vision pro noch viel klarer ausgearbeitet werden. Ich wäre glücklicher gewesen, wenn Apple schon eine Brille – die eher einer normalen Brille ähnelt – geliefert hätte.“

NXRT: Wie das Mixed-Reality-Startup Testfahrten revolutionieren will

NXRT will Schnittstelle zu Apple aufbauen

Lukas Stranger, CEO von NXRT, gibt sich ebenfalls beeindruckt. „Apple hat hier bewiesen, dass sie absoluter Leader im Thema Personal Computing sind. Das Design ist etwas ‚klobiger‘ als erwartet, jedoch immer noch ein sehr angenehmer und ansehbarer Formfaktor. Wenn es das hält, was am Montag präsentiert wurde, könnte eine neue Ära eingeleitet werden. Der Preis ist kein günstiger – jedoch sehe ich gerade im B2B-Sektor hier keinen Showstopper, wenn man sich die Preise für die dazu passenden Softwarelösungen ansieht.“

NXRT entwickelt eine Mixed-Reality-Simulationsplattform für den Automobil- und Bahnbereich. Unter anderem bietet die Jungfirma eine Lösung für Autohäuser an, die virtuelle Testfahren einfach und sicher möglich machen soll. Apple könnte dem Startup laut Stranger vor allem eine großartige Möglichkeit für eine intensive Kooperation im Hardware-Bereich. „Da wir im B2B-Bereich sind, stehen wir bereits heute im engen Austausch mit dem Unternehmen, um unsere Softwarelösungen mit der hoffentlich besten Hardwarelösung zu kombinieren. Es wird sicher eine Schnittstelle geben, um unsere Produkte einfach und schnell mit Vision Pro zu nutzen“, so der NXRT-CEO.

Wiener VR-Firma vrisch bringt Sherlock Holmes in die Virtual Reality

vrisch: Brille braucht „großartigen Content“

Axel Dietrich, Mitgründer der Jungfirma vrisch, findet besonders den Fokus auf Augmented Reality bei der Vision Pro spannend. „Apple hat alles unternommen, um der Angst vor Isolation entgegenzuwirken – die Projektion des Nutzergesichts auf der Vorderseite muss sich jedoch noch bewähren. Mit diesem Produkt gibt Apple jedoch eine klare Botschaft ab, dass sie sich im Extended Reality-Markt positionieren wollen, und das wird den gesamten Markt voranbringen“, so Dietrich. Ihm zufolge wird die Apple-Brille voraussichtlich den populären Rivalen Oculus Quest bei der Nutzerzahl übertreffen.

vrisch, ein Startup, das verschiedene virtuelle Erfahrungen anbietet, sieht die Vision Pro aus technischer Sicht als eine äußerst spannende Plattform. „Um unsere bestehenden Produkte oder neue Projekte auf dieser Plattform anzubieten, benötigen wir jedoch auch eine ausreichende Anzahl von Kund:innen, die wir dort erreichen können. Überraschenderweise hat Apple aus meiner Sicht am Montag kein bahnbrechendes Feature vorgestellt. Die angekündigte Partnerschaft mit Disney ist zwar spannend, aber Apple wird neben ihrer beeindruckenden Hardware auch großartigen Content anbieten müssen. Das ist unsere Spezialität, und wir würden uns freuen, wenn Apple diesbezüglich mit uns in Kontakt tritt“, so Dietrich.

Holo-Light: So wird das Startup zum „Netflix für VR und AR“

Holo-Light: Use Cases müssen sich noch zeigen

Auch kommentiert hat die Vision Pro Holo-Light, das durch eine eigene Streaming-Plattform zum „Netflix für VR und AR“ werden will. „Der Markteintritt von Apple ist ein großartiges Zeichen! Apple hat ein spannendes Gerät vorgestellt, welches sich vom Pricing derzeit (noch) an Unternehmen richtet. In den nächsten Wochen und Monaten wird sich zeigen, für welche Use Cases die Vision Pro besonders gut geeignet ist. Bis zum angekündigten Verkaufsstart wird es darauf ankommen, sinnvolle Anwendungen auf das Gerät zu bringen“, kommentiert Luis Bollinger, Chief Marketing Officer von Holo-Light.

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