Apples „Distraction Control“: Safari-Funktion sorgt für Aufregung
Pop-ups, Anmeldemasken, Newsletter-Anfragen – Apple will nun Abhilfe schaffen. Das Unternehmen kündigte mit Safari 18 eine neue Funktion namens „Distraction Control“ (Ablenkungskontrolle) an. Diese soll nun voraussichtlich im September veröffentlicht werden. Journalist:innen sehen dadurch jedoch ihre Arbeit gefährdet, da sich die Anwendung negativ auf werbefinanzierte Geschäftsmodelle von Medien auswirken könnte.
Wie Apple am Montag angekündigt hat, ist die Einführung der Funktion nun fix. Sie wird in Safari 18 integriert sein, das Teil von iOS 18, iPadOS 18 und macOS 15 Sequoia ist. Die „Distraction Control“ wird in der Menüleiste von Safari integriert sein und soll es Nutzer:innen ermöglichen, nervende Inhalte auf Websites wie durch Zauberhand einfach auszublenden.
Laut Apple ist „Distraction Control“ jedoch kein Werbeblocker, da sie nur statische nicht aber ständig wechselnden Elemente oder Werbung zuverlässig entfernt, und manuelle Anpassungen auf jeder Seite erfordert. Außerdem unterstützt sie keine geräteübergreifende Speicherung. Werbung und Videos, die sich ständig aktualisieren, bleiben weiterhin sichtbar.
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Betaversion bereits verfügbar
In den aktuellen Betaversionen von iOS 18, iPadOS 18 und macOS Sequoia ist die neue Funktion bereits seit Anfang August verfügbar. Die Bedienung ist einfach: Nutzer:innen wählen im Menü der Webseite durch ein einfaches Tippen oder Klicken das störende Element aus, und es verschwindet durch eine neblige Animation.
Apple nennt als Beispiele für die neuen Ausblendmöglichkeiten Anmeldemasken und Pop-ups in Onlineshops, die mit Rabatten für Newsletter werben, sowie lästige Cookie-Banner und GDPR (General Data Protection Regulation)-Zustimmungen. Die versteckten Elemente können wieder angezeigt werden, indem im Suchfeld das Symbol „Verborgene Elemente anzeigen“ ausgewählt wird.
Distraction Control: Medienverbände üben scharfe Kritik
Doch die Ankündigung erfährt nicht nur positives Feedback. Bereits im Frühjahr, als die Funktion noch als „Web Eraser“ bekannt und lediglich ein Gerücht war, hatte sie für Aufsehen gesorgt.
Medienverbände aus Großbritannien und Frankreich befürchten, dass sie ein adäquates Mittel zur Schwächung des werbefinanzierten Modells von Online-Inhalten darstellen könnte. In offenen Briefen und an die EU gerichteten Beschwerden warnen sie vor den möglichen negativen Auswirkungen auf werbefinanzierte Inhalte.
Dies könnte die Geschäftsmodelle mancher Medien gefährden und letztlich die Informationsvielfalt, unabhängigen Qualitätsjournalismus und Medienvielfalt beeinträchtigen. Sie hinterfragen darin auch, ob Apple durch den „Web Eraser“ möglicherweise sein eigenes Werbegeschäft im App Store und bei Apple News stärken könnte.
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