AR-Technology: Tiroler Augmented-Reality-Startup holt sich Millioneninvestment
Nächstes Millioneninvestment für ein heimisches Startup: Das Tiroler Unternehmen AR-Technology der beiden Gründer Richard Hirschhuber und Axel Schnaller hat sich auf das Tracking von Gegenständen und Werkzeugen in der Augmented Reality spezialisiert und kann mit der eigenen Technologie nun ingesamt eine Million Euro von zwei unterschiedlichen Investoren sichern. Neben einem Family Office aus Tirol hat auch der VC Onsight Ventures aus Innsbruck, spezialisiert auf Zukunftstechnologien, investiert. Ziel ist es, AR-Funktionen noch weiter in der Industrie zu verankern.
„Nach einem erfolgreichen Unternehmensstart und der Zusammenarbeit mit einigen renommierten Top-Unternehmen sind die beiden Investments für uns ein weiteres Zeichen, dass unsere weltweit einzigartige Technologie den Zahn der Zeit trifft und die Zukunft maßgeblich mitgestalten wird“, erklärt Hirschhuber. Das Geld – je 500.000 Euro – soll das Wachstum des Unternehmens und der Technologie weiter voranzutreiben. Im Gegenzug gehen je neun Prozent der Firmenanteile an die neuen Investoren.
Reale Inhalte im digitalen Raum
AR-Technology hat eine „weltweit bisher einzigartige Tracking-Technologie“ entwickelt. Individuell an einem Gegenstand oder Werkzeug angebrachte oder integrierte Tracker sollen für eine „maßgenaue Nachbildung des Objekts im digitalen Raum“ sorgen. Mithilfe von AR werden digitale Inhalte in der Realität dargestellt und somit Erweiterungen der Realität ermöglicht.
AR-Technology gegen den Fachkräftemangel
Kompatibel soll das Systsem mit jeder auf dem Markt verfügbaren AR-Brille sein. Zum „Set“ gehören noch ein AR-Technology-Empfängermodul und die zugehörige, KI-gesteuerte App. Während die Brille zugekauft ist, seien Empfängermodul und App hausinterne, patentierte Eigenentwicklungen. In der Praxis soll dann das reale Produkt von der AR-Brille „erkannt“ werden, „während eine Künstliche Intelligenz in der AR-Technology-App den Nutzer:innen das Vorgehen am Produkt erklärt und virtuelle Objekte zur Hilfe einblendet“. Richard Hirschhuber: „Neue Mitarbeiter erhalten exakte Vorgaben von der Brille, wie der Fertigungsprozess aussehen sollte und welche Schritte in der Produktion erforderlich sind. Dadurch verkürzt sich die Einschulung und Ausbildung neuer Fachkräfte um einige Monate. Auch die Fehlerquote geht gegen Null, da der gesamte Prozess überwacht wird und die Arbeiter automatisch von der App benachrichtigt werden, falls sie einen Arbeitsschritt ausgelassen haben. Es ist also eine automatische Qualitätskontrolle. Dadurch wird auch bei einem Abgang von Schlüsselmitarbeitern das Wissen konserviert und bleibt dem Unternehmen erhalten.“
Großes Potenzial im Markt
Einige Unternehmen in der Industrie setzen bereits auf AR-Technology, darunter auch BMW in Kombination mit FEIN Werkzeugen. Künftig soll der Markt weiter wachsen, erklärt Hirschhuber: „Ich bin davon überzeugt, dass sich Industrieunternehmen in Zukunft fragen werden, wie sie ihre Produkte ohne der Augmented-Reality-Technologie herstellen konnten. Mit dieser Technik können Zusatzumsätze generiert und unseren Kunden der Innovationsdruck genommen werden, wodurch eine starke Kundenbindung entstehen kann.“ Dennoch peile man kein „ultraschnelles“ Wachstum an: „Wir suchen gezielt Partner in der Industrie und streben so eine gesunde Expansion an.“
Für Richard Hirschhuber dist das übrigens schon die zweite Erfolgsmeldung im April: Erst Anfang des Monats sammelte der Seriengründer ein Millioneninvestment für das Startup MRX Tactics ein. Mithilfe von AR werden – unter anderem durch spezielle Brillen – digitale Inhalte in der Realität dargestellt, und somit Erweiterungen der Realität ermöglicht – ähnlich wie bei AR-Technology (wir haben berichtet).
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