Areeka: Ein junger Gründer in der Augmented Reality
Arkadi Jeghiazaryan ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Vor mehr als zehn Jahren ist er mit seiner Familie aus Armenien geflüchtet, hat sich dann durch die Sprachbarrieren in der Wiener Schule gekämpft und hat dann, 2016, im Alter von 20 gemeinsam mit seinem Bruder seine Firma gegründet. Das große Ziel: mit Augmented Reality die Welt verändern.
Schon vor mehreren Jahren hat Jeghiazaryans Firma Amlogy damit begonnen, Inhalte aus Schulbüchern über das Smartphone zu visualisieren. So konnte man etwa Planetensysteme zur Veranschaulichung über dem Buch schweben lassen. “Wir haben mit dem Bildungsbereich gestartet, weil hier die Nachfrage von Seiten von Schulen und Universitäten sehr groß ist“, sagt Jeghiazaryan im Gespräch mit Trending Topics. Doch dabei soll es nicht bleiben: Künftig soll mit Hilfe seiner Areeka getauften Plattform jeder AR-Inhalte erstellen können – und das ganz ohne App.
“Was zuvor nur mit einer App ging, geht jetzt auch im Web”
Denn mit dem Areeka Studio, das derzeit in einer Testphase steht, soll Augmented Reality spielend einfach werden. “Was zuvor nur mit einer App ging, geht jetzt auch im Web”, sagt Jeghiazaryan. Bedeutet: Um die virtuellen Objekte aufs Smartphone-Display zu holen und sie via Smartphone-Kamera in die echte Welt zu setzen, muss man sich keine Software mehr am Handy installieren, sondern kann einfach den installierten Browser verwenden.
Jeghiazaryans Zugang: Um zu veranschaulichen, wie jeder selbst AR-Objekte bauen kann, setzt er auf das Erfolgs-Game Minecraft, das sich Microsoft im September 2014 für 2,5 Milliarden Dollar gekauft hat. Nach dem Lego-Prinzip kann man damit virtuelle Objekte bauen. Wer eine Beta-Version Areeka Studio selbst probieren will, der kann das unter diesem Link tun (funktioniert mit Android besser als mit iPhone).
Wann kommt die Brille?
Wie und ob sich Augmented Reality bei der breiten Masse durchsetzen will, ist derzeit offen. IT-Riesen wie Apple oder Samsung arbeiten Gerüchten zufolge bereits seit längerem an entsprechenden Brillen. Wann diese auf den Markt kommen, ist aber ungewiss. Andere AR-Großprojekte wie jene von Google (Google Glass), Microsoft (HoloLens) oder Magic Leap haben es am Konsumentenmarkt nicht geschafft und fokussieren auf die Anwendung im Business-Umfeld (Trending Topics berichtete).
“Wir sind noch nicht auf dem Niveau, um das Smartphone komplett gegen die Brille zu tauschen”, sagt Jeghiazaryan. “Smartphones bieten heute eine so hohe Leistung, das muss man mit einer Brille erst einmal schaffen.” Ob Brille oder nicht: Mit Areeka will er jedenfalls weiter dafür sorgen, dass AR bei den Massen ankommt – zuerst im Bildungsbereich, und dann auch in anderen Branchen.