ARGE Daten: Stopp Corona-App „nicht praxistauglich“
Weiter Kritik gibt es an der „Stopp Corona“-App des Roten Kreuzes. Die ARGE Daten beschreibt die Anwendung in einer Presseaussendung als „nicht praxistauglich“. Moniert wird vor allem die Wahrscheinlichkeit, dass „ein aufgezeichneter Match auch ein tatsächlicher Kontakt innerhalb von zwei Metern ist“. Die Chance dafür sei minimal.
Sie liege, genauer gesagt, bei rund einen Promille, verkündete die ARGE Daten laut der APA heute. Die Matching-Wahrscheinlichkeit ist allerdings essenziell, damit die Anwendung auch wie geplant funktioniert. Laut ARGE Daten wird das nicht passieren, „ein Lotto-Gewinn sei wahrscheinlicher“, die App gebe daher „falsche Sicherheit“.
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ARGE Daten: „Besser weiter Abstand halten“
Die App könne weder feststellen, ob jemanden die Hand gegeben wurde, noch ob eine kontaminierte Fläche berührt wurde, heißt es weiter. Damit aber nicht genug: Auch die technischen Möglichkeiten zur Distanzmessung sind für die Datenschutzorganisation unzureichend. Es fehle auch hier an Genauigkeit. Das Fazit der ARGE Daten fällt dementsprechend schlecht aus: „Von Exit-Strategie keine Spur, eine ungeeignete Smartphone-App wird als Lösung aller Probleme verkauft“. Besser sei es weiterhin, Abstand zu halten und die Hygienevorschriften zu befolgen.
Vieldiskutierte Stopp Corona-App
Die ARGE Daten (Österreichische Gesellschaft für Datenschutz) ist ein österreichischer gemeinnütziger Verein mit Sitz in Wien. Die „Stopp Corona“-App hatte zuletzt ein Update erhalten, das neue Funktion brachte. Die App kann jetzt via Bluetooth Kontakte automatisiert, aber trotzdem anonym erfassen. Ein anderes Smartphone wird dann als Kontakt der letzten 48 Stunden gezählt, wenn es sich 15 Minuten lang innerhalb von zwei Metern Nähe zum eigenen Handy befunden hat – zumindest in der Theorie. Auch die EU-Kommission sieht Tracking-Apps aber als wichtiges Mittel gegen die Ausbreitung des Coronavirus.