Argo AI: Volkswagen investiert 2,6 Milliarden Dollar in Startup für autonomes Fahren
Die Allianz, die die Ford Motor Company und die Volkswagen AG geschmiedet haben, nimmt Gestalt an. Die beiden Autohersteller wollen künftig auch in den Bereichen autonomes Fahren und Elektromobilität zusammen arbeiten. Dafür investiert VW satte 2,6 Milliarden US-Dollar in das Startup Argo AI, dass sich auf Software für selbstfahrende Autos spezialisiert hat. Ford hat bereits vor zwei Jahren eine Milliarde Dollar in Argo AI aus Pittsburgh gesteckt.
Volkswagen zufolge werden zum einen finanzielle Mittel in der Höhe von einer Milliarde US-Dollar und zum anderen die VW-Tochter Autonomous Intelligent Driving (AID), die mit 1,6 Milliarden US-Dollar bewertet wird, eingebracht. Dadurch bekommt Argo AI auch Der AID einen Standort in München, dazu der zum europäischen Hauptsitz des Startups wird und von Karlheinz Wurm geleitet, dem bisherigen CEO bei AID, geleitet werden wird. Insgesamt hat Argo AI nunmehr 700 Mitarbeiter.
Synergien nutzen, Wettbewerber bleiben
VW und Ford halten nun beide gleich viele Anteile an dem Startup und sind gemeinsam die Mehrheitseigentümer der Firma. Insgesamt liegt die Bewertung von Argo AI nunmehr bei mehr als sieben Milliarden Dollar. Die restlichen Anteile werden für einen Incentive-Pool für die Mitarbeiter von Argo AI genutzt. Die zuständigen Aufsichtsbehörden müssen dem Deal noch zustimmen.
„Während Ford und Volkswagen weiterhin unabhängige Wettbewerber bleiben, vergrößert die Zusammenarbeit beider mit Argo AI die Leistungsfähigkeit, die Skaleneffekte sowie die geografische Reichweite auf dem Gebiet des autonomen Fahrens“, heißt es seitens Ford-CEO Jim Hackett. „Synergien in mehreren Bereichen unserer weltweiten Zusammenarbeit werden dafür sorgen, dass wir mit ganzer Energie intelligente Fahrzeuge für eine smarte Welt entwickeln können.”
Eine dieser Synergien: Ford will in Zukunft auf Basis des Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB) von Volkswagen sein erstes eigenes, rein batteriebetriebenes E-Auto entwickeln. Derweil soll Argo AI sowohl VW als auch Ford als separate Kunden behandeln. Sie wollen unabhängig voneinander die Technologien für autonomes Fahren in ihre jeweiligen Modelle integrieren.
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Immer neue Allianzen
Beim autonomen Fahren haben sich in den vergangenen Monaten neue Allianzen gebildet. So arbeiten etwa Daimler und BMW, die beiden anderen großen deutschen Automobilkonzerne, in dem Bereich zusammen. Die US-Behörden haben derweil vor wenigen Tagen eine Milliarden-Investition des japanischen Konzerns Softbank in die Roboterauto-Tochter von General Motors (GM), Cruise, genehmigt.
Die Google-Schwester Waymo kooperiert seit kurzem mit Renault und Nissan für Roboter-Fahrdienste und bezieht zudem Autos von Jaguar (i-Pace). Apple hat sich die Überreste des Startups Drive AI gekauft, Amazon investierte Anfang des Jahres in ein Startup namens Rivian, dass Elektro-Pickups produziert. Auch Tesla von Elon Musk ist stark damit beschäftigt, die Kapazitäten für Selbstfahr-Funktionen in seinen Modellen auszubauen.
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