Argo Blockchain: Britischer Krypto-Miner kauft zwei Wasserkraft-Datenzentren in Kanada
Der Hype um Kryptowährungen wie Bitcoin oder die von Elon Musk aggressiv beworbene Dogecoin reißt nicht ab. Für die Umwelt sind die digitalen Assets jedoch ein großes Problem. Die Erzeugung ist sehr komplex, weil sich der Wert von Bitcoin und Co auf die achte Nachkommastelle berechnen lassen muss. Das führt zu einem massiven Stromverbrauch, der teilweise zwischen 45 und 494 Terrawattstunden pro Jahr liegen kann (Tech & Nature berichtete). Diesem Problem können Krypto-Mining-Firmen nur durch grünen Strom entgegenwirken, sofern sie ihr Geschäft weiter betreiben und dabei nachhaltig sein wollen. An so einer Lösung arbeitet das britische Mining-Unternehmen Argo Blockchain, indem es in Kanada zwei fast komplett durch Wasserkraft betriebene Datenzentren gekauft hat.
Argo baut auch Datenzentrum in Texas
Als Mining-Unternehmen ist es die Aufgabe von Argo Blockchain, Krypto-Transaktionen zu verifizieren und in der Blockchain weitere Blöcke beizufügen. Das im Jahr 2017 in London gegründete Unternehmen setzt nach eigenen Angaben verstärkt auf „Green Mining“, also auf einen Antrieb durch erneuerbare Energie. Besonders wichtig sei dabei das Vermeiden von Treibhausgas-Emissionen.
„Je mehr wir das Bitcoin-Mining zur Emissionsfreiheit bewegen, desto geringer werden die Sorgen über den Energieverbrauch“, sagt Argo-CEO Peter Wall. Die beiden neuen Datenzentren liegen in Quebec. Auch im US-Bundesstaat Texas plant Argo den Bau von einem neuen Datenzentrum. Die Einrichtung, die im Jahr 2022 fertiggestellt werden soll, wird laut Argo eine Leistung von 200 Megawatt haben und vor allem durch erneuerbare Energie laufen. Abgesehen von der grünen Strategie ist es vor allem der Plan von Argo, mehr Kontrolle über die eigenen Mining-Einrichtungen zu erlangen.
Gewaltige Energieanforderungen beim Mining
Nicht nur Argo setzt auf grüne Energie beim Bitcoin-Mining. Die beiden kanadischen Krypto-Unternehmen Neptune Digital Assets und Link Global Technologies haben kürzlich das Joint Venture „Pure Digital Power“ gegründet. Ziel des gemeinsamen Projektes ist der Bau eines Mining-Zentrums in Alberta, das nur durch Windkraft, Solarenergie und einer geringen Menge an natürlichen Gasen Strom beziehen soll. Ob Mining-Unternehmen die gewaltigen Energieanforderungen ihrer Technologie wirklich umweltfreundlich gewinnen können, ist unklar. Besonders problematisch ist die Lage in China, wo ein Großteil des globalen Krypto-Minings abläuft. Die dortigen Einrichtungen beziehen immer noch 40 Prozent ihrer Energie aus Kohlekraftwerken (Tech & Nature berichtete).