Artivive: Krypto-Riese Solana investiert in das Wiener AR-Startup
Das Wiener AR-Statup Artivive hat einen der größten Namen der Krypto-Industrie als Investor an Land gezogen – nämlich Solana. Die Macher der Ethereum-Alternative aus San Francisco haben einen mittleren sechsstelligen Betrag, also grob eine halbe Million Euro, in das Wiener Jungunternehmen investiert, das Künstler:innen die Möglichkeit bietet, mittels App digitale AR-Kunstwerke zu erstellen. Ebenfalls beteiligt haben sich Big Brain Holdings, ein Investor in Krypto-Startups, sowie Skydeck und Nextblue.
Konkret hat Solana Ventures über ein so genanntes SAFE (Simple Agreement for Future Equity) investiert, dass den US-Amerikanern das Recht gibt, später Anteile des Wiener Startups in Anspruch zu nehmen für das geleistete Kapital. Solana ist mit zahlreichen Programmen und Initiativen sehr darauf bedacht, dass möglichst viele Entwickler:innen und Startups auf die Proof-of-Stake-Blockchain bauen – und hat nun auch in Österreich einen Partner gefunden. Gemeinsamer Fokus: Non Fungible Tokens.
Artivive: Das AR-Startup holt den russischen Investor Dmitriy Aksenov an Bord
Künstler:innen sollen NFTs auf Knopfdruck generieren können
Artivive und Solana geht es um die 2021 gehypten NFTs. „Wir haben 170.000 Künstler:innen auf der Plattform. Wir wollen ihnen anbieten, NFTs auf Knopfdruck generieren zu können. Wir werden das auf Solana aufbauen, sind aber nicht exklusiv auf der Solana-Blockchain“, sagt Sergiu Ardelean, Mitgründer von Artivive, zu Trending Topics. Natürlich ist ihm wie auch den Solana-Macher:innen klar, dass der NFT-Markt im Krypto-Winter aktuell am Boden liegt.
Doch Ardelean sieht diese Phase (wie viele andere Startups übrigens auch) als ein gutes Zeitfenster, um für den nächsten Bullenmarkt vorzubereiten. „Der Markt ist derzeit unten, und deswegen ist jetzt ein guter Zeitpunkt, das aufzubauen, weil im Hype würden wir neben anderen großen Projekten vielleicht untergehen. Jetzt ist die Zeit, etwas Cooles für die Zukunft aufzubauen“, sagt er. „Der Zeitpunkt ist richtig, weil wir die Zeit haben, das über die nächsten Jahre aufzubauen.“
NFTs als Erweiterung des Geschäftsmodells
Artivive hält weltweit bei rund 3,5 Millionen App-Nutzer:innen, die aus Asien, Europa oder Nordamerika kommen. Der neue Fokus auf NFTs ist dabei nicht als Pivot zu verstehen, sondern als eine Erweiterung des bestehenden Geschäftsmodells. „Wir werden einen ganz kleinen Betrag am Verkaufspreis des NFTs bekommen“, sagt Ardelean. „Wir wollen mit so vielen Marktplätzen wie möglich kooperieren.“
Die Creatives, die mit Artivive arbeiten, werden die Wiener Software aber nicht zu einer belibigen NFT-Schleuder machen können. Um NFTs kreieren zu können, werden sie sich die Premium-Version der App leisten müssen – das Abo beinhaltet dann zehn NFTs pro Monat. Wer mehr NFTs minten möchte, muss dann zusätzlich bezahlen.
Bei Artivive, die durch den Fokus auf Augmented Reality eine Nähe zum Metaverse-Trend haben, hat man sich für Solana entschieden, weil es eine „sehr schnelle Blockchain“ ist, und „das Minten von NFTs ist sehr günstig.“ Zu berücksichtigen ist auch, das die Solana-Blockchain auch immer wieder mit Ausfällen zu kämpfen hat und als nicht sonderlich dezentral gilt. Zuletzt hat Solana Labs ein eigenes Smartphone vorgestellt, dass vor allem Krypto-Anwendungen in den Vordergrund stellt.