Aski Energy: Oberösterreichischer Hidden Champion optimiert E-Ladestationen
In Europa wird der Trend zur Elektromobilität momentan immer stärker. Die Verkäufe von E-Autos haben sich im Jahr 2020 trotz der Corona-Krise und dem Rückgang bei Pkw-Käufen mehr als verdoppelt (Tech & Nature berichtete). Dabei gibt es jedoch ein Problem: Den Aufbau der entsprechenden Ladeinfrastruktur. Dieser geht nicht schnell genug voran, weil viele Stromanschlüsse die notwendige Leistung schlicht nicht liefern können, heißt es vom oberösterreichischen Energiemanagement-Unternehmen Aski Energy. Der Anbieter will dieses Problem mit einer eigenen Plattform zur Optimierung der Energieeffizienz in Gebäuden lösen.
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Aski will Ladespitzen reduzieren
„Die zum Laden von E-Autos benötigte Leistung stellt Betreiber von Ladeparks vor einige Herausforderungen“, sagt Franz Stabauer, Geschäftsführer von Aski Energy. Denn das Laden verursache kurzfristig auftretende hohe Leistungsnachfragen im Stromnetz, auch Lastspitzen genannt. Im schlimmsten Fall könnten diese Stromausfälle verursachen, im „besten Fall“ seien sie immer noch sehr kostspielig. Die Bemessung der Entgelte für die Netznutzung hänge nämlich oft an der im Jahr am höchsten bezogenen Spitzenlast fest.
Doch zu diesem Problem würden viele potenzielle Betreiber von Ladeinfrastruktur erst gar nicht kommen: „Immer häufiger ist einfach nicht genügend Anschlussleistung für eine Ladestation vorhanden. Zusätzliche Stromanschlüsse zu verlegen ist sehr teuer und ein Unterfangen von mehreren Monaten“, erklärt Stabauer.
Aski Energy bietet eine Energiemanagement-Lösung, die den Energieverbrauch in einem Gebäude in Echtzeit analysieren und optimieren soll. Dadurch sollen Lastspitzen bei Ladestationen erst gar nicht entstehen. Das Unternehmen bietet eine Kombination aus Hardware-Controllern und Software an. Die Controller seien mit Plug & Play in bestehende Systeme integrierbar und bieten einen intelligenten Regelalgorithmus. Die Software überwacht und regelt laut Aski den Energieverbrauch von unterschiedlichen Anschlüssen. Sie biete auch eine Potenzialanalyse für Kosteneinsparungen.
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Bis zu 50 Prozent Energiekosten sparen
„Maximale Wirkung erzielt man, wenn auch andere große Verbraucher wie Klimaanlagen, Großküchen oder Maschinen in das Energiemanagement mit eingebunden werden“, so Stabauer. Beispielsweise sei es mit der Aski-Plattform möglich, die Klimaanlage in einem Gebäude auf fast unmerkliche Weise zurückzustellen, wenn mehrere E-Autos an Ladestationen hängen. Dadurch könnten Betreiber bis zu 50 Prozent an Energiekosten sparen.
Als ein Beispiel für das Aski-System in der Praxis nennt das Unternehmen das Projekt Moon City Salzburg. Dabei handelt es sich um ein Kompetenzzentrum, betrieben von Allmobil, Teil der Porsche Holding, das sich auf den Bereich E-Mobilität konzentriert. Dieses Zentrum nutzt das Management-System von Aski, weil eigentlich nicht genug Anschlussleistung für den E-Ladepark bestehe. Mehr als 20 Ladesäulen, über 30 Ladepunkte, 40 Strom-, Wärme- und Wasserzähler, ein Batteriespeicher und eine PV-Anlage vernetze und steuere das Gesamtsystem des Anbieters vollautomatisch in Echtzeit.