Markt entscheidet

Audi plant mit 2025 letzten Verbrenner – BMW und Mercedes zögern noch

© angus gray/ unsplash
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Immer wieder kommt die Forderung nach einem EU-weiten gesetzlich verankerten Verkaufsstopp von Verbrenner-Neuwagen auf. In einigen europäischen Ländern wurde dieser bereits datiert oder ist in Arbeit. So dürfen in Norwegen bereits ab 2025 keine PKW mit Benzin- oder Dieselantrieb zugelassen werden. In Island, den Niederlanden, Irland, Slowenien, Schweden und Dänemark ab 2030 nicht mehr, Schottland legte sich auf 2032 fest, Großbritannien und Finnland zielen den Stopp für 2035 an und Frankreich, Spanien und Lettland für 2040.

In einem gemeinsamen Non-Paper von sechs EU-Staaten, angeführt von den Niederlanden, forderten diese zudem die Datierung eines EU-weiten Verkaufsstopps, wir berichteten. Entsprechende Zielsetzungen der EU werden mit der Präsentation des EU Green Deals am 14. Juli 2021 erwartet.

Für den Klimaschutz das Auto aufgeben fällt am schwersten

Spätestens 2033 weltweit nur noch E-Audis zum Verkauf geplant

Wenig verwunderlich ist es also, dass nun auch die ersten großen Vertreter der Automobilbranche ein Ende der Verbrenner-Neuwagen-Produktion erwägen. So nun die Volkswagen-Marke Audi. Wie ein Sprecher des Unternehmens Mitte Juni nach Berichten unter anderem von der Süddeutschen Zeitung bestätigte, soll der letzte Neuwagen mit Verbrennungsmotor 2025 in den Verkauf gehen. Bereits bestehende Verbrenner-Modelle sollen Stück für Stück elektrifiziert werden. Der letzte Neuwagen mit Verbrennungsmotor mit Verkaufsstart 2025 soll „je nach Kundennachfrage“ bis 2032 oder 2033 vertrieben werden. Anschließend sollen nur noch batteriebetriebene Audi-PKWs weltweit käuflich zu erwerben sein.

BMW und Daimler richten sich nach Marktnachfrage

Aber die Marke ist nicht die einzige, die sich auf das zeitnahe Ende der Verbrenner, zumindest in Europa, einstellt. Mit Bezug auf einem kürzlich erschienenen Interview mit der Stuttgarter Zeitung berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa) von den Plänen des Daimler-Konzern-Chefs, Ola Källenius, die Marke schneller als zunächst geplant zur Klimaneutralität bringen zu wollen. So sei das bisherige Klimaneutralitätstziel der Neuwagenflotte mit 2039 inzwischen nur noch das „konservativste Szenario“, wird Källenius in dem Bericht zitiert. Genauere Angaben zu neuen Zielsetzungen und den damit verbundenen Strategien sollen noch heuer folgen. Die klimaneutrale Produktion ist hingegen auch in älteren Zielsetzungen schon ab 2022 geplant.

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Die Bekanntgabe eines kompletten Entwicklungsstopps von Verbrennern, wie Audi es nun vorgemacht hat, ist aber wohl noch nicht zu erwarten. So wird es laut dem schwedischen Konzernchef solange Verbrenner geben, bis zum einen die Nachfrage des Marktes, und zum anderen der Ausbau der Ladeinfrastruktur einen kompletten Umstieg auf Elektrofahrzeuge ermöglichen. Für den Schweden ist dabei insbesondere das „Preis-Leistungs-Verhältnis“ bei der Umsetzung ein elementarer Punkt.

Ähnlich ist auch die Sichtweise des Autoriesens BMW. Wie die dpa mit Bezug auf einem Interview des BMW-Chefs Oliver Zipse berichtet, sind auch für diesen die Kunden „die wahren Entscheider in unserer Industrie.“ Bis 2030 soll die Hälfte der verkauften Autos der Marke reine Elektro-Fahrzeuge sein, so die aktuellen Zielsetzungen. „Wenn ein Hersteller dann kein Verbrennerangebot mehr hat, dann geht ihm das halbe Marktvolumen verloren, und er befindet sich auf einem unternehmerischen Schrumpfungskurs.“, so Zipse in dem Bericht. Dabei schließt er hingegen nicht aus, dass in einigen Teilen der Welt im Laufe der nächsten 15 Jahre „der Transformationsprozess zur Elektromobilität“ komplett abgeschlossen sein wird. Ein kompletter weltweiter Wandel, wie Audi ihn jetzt plant, wird es aber den aktuellen Plänen nach nicht geben.

 

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