Audi will Elektroautos mit einer Solarfolie überziehen, um die Reichweite zu erhöhen
Die „Reichweitenangst“ ist bei Konsumenten immer noch eines der größten Probleme, die einen Umstieg auf ein Elektroauto verhindern. Dazu hat sich jetzt die VW-Tochter Audi Gedanken gemacht. Wie der Autohersteller in einer Aussendung bekannt gegeben hat, will man künftig Elektroautos mit einer Solarfolie ausstatten, damit der Wagen unterwegs zusätzlich Strom laden kann.
Die Solarfolie, die Alta Devices, eine Tochter des chinesischen Solarzellen-Spezialisten Hanergy, herstellt, soll noch 2017 auf einem Prototypen angebracht werden. Die Solarzellen haben einen Wirkungsgrad von mehr als 25 Prozent und sollen auch bei schwacher Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen funktionieren. In einem ersten Schritt will Audi ein Panorama-Glasdach mit der Folie, ausstatten, dann soll ein gesamtes Autodach mit ihr überzogen werden.
Strom für die Klimaanlage
Der Strom, die die Solarfolie erzeugt, soll dafür reichen, unterwegs Klima-Anlage oder Sitzheizung zu versorgen. Das würde den Akku des Elektroautos entlasten und mehr Energie für den Antrieb bringen. „Für unsere Kunden spielt die Reichweite von Elektroautos eine entscheidende Rolle. Gemeinsam mit Hanergy wollen wir eine innovative Solartechnologie in unseren Elektroautos einsetzen, die die Reichweite verlängert und gleichzeitig nachhaltig ist“, sagt Audi-Beschaffungsvorstand Bernd Martens.
Die Krux an der Geschichte: Anders als andere Hersteller wie Tesla hat Audi noch kein reines Elektroauto im Programm. Angekündigt wurde, dass 2018 ein Elektro-SUV präsentiert werden soll, 2019 soll dann ein Audi e-tron Sportback folgen.
Alleine ist Audi mit der Idee, ein Auto mit Solarzellen auszustatten, nicht. Das Münchner Startup Sono Motors etwa hat kürzlich den Prototypen „Sion“ vorgestellt. Das Auto ist auf dem Dach, der Frontscheibe und den Seitentüren mit Solarzellen bedeckt. Diese sollen für 30 zusätzliche Kilometer sorgen.