Auf Level 3: Audi bringt seiner Luxuslimousine A8 hochautomatisiertes Fahren bei
Den Audi A8 kennt man als Normalsterblicher eher aus dem Fernsehen, wenn Politiker wie die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sich damit zu Terminen fahren lassen. Doch wie lange brauchen sie und andere dazu noch einen Chauffeur? Auf der Internationalen Auto Ausstellung (IAA) hat die VW-Tochter eine Version der Luxuslimousine vorgestellt, die Autonomes Fahren auf Level 3 beherrscht. Bedeutet: In bestimmten Situationen kann der Fahrer dauerhaft den Fuß vom Gaspedal und die Hände vom Lenkrad nehmen – etwa, um sich dem Infotainment-System an Bord zu widmen.
Audi bringt damit als erster Autokonzern einen Level-3-Wagen in Serie. Bei Tesla oder GM gibt es derzeit „nur“ Autonomes Fahren auf Level 2 (siehe Tabelle unten). Das wichtigste Feature: Der A8 kann mit dem Staupilot im zähfließenden Verkehr bis zu 60 km/h die Fahrt übernehmen und erledigt dabei Anfahren, Beschleunigen, Lenken und Bremsen in seiner Spur selbstständig. Zwei Systeme sorgen dafür, dass das funktioniert: Das zentrale Fahrerassistenzsteuergerät (zFAS) berechnet während der Fahrt mit Hilfe von Sensordaten permanent ein Abbild der Umgebung, außerdem sucht ein Laserscanner ständig nach einscherenden anderen Fahrzeugen, Randbebauung der Straße und anderen möglichen unerwarteten Hindernissen.
Autonomiestufe | Was macht der Fahrer? |
Level 0 | Fahrer fährt selbst |
Level 1 | Assistenzsystem helfen bei Fahrzeugbedienung (z.B. Tempomat) |
Level 2 | Teilautomatisiertes Fahren (z.B. automatisches Einparken, Spur halten, Stauassistent) |
Level 3 | Hochautomatisiertes Fahren (z.B. auf der Autobahn fahren und Spur wechseln). Fahrer muss in der Lage sein, jederzeit die Kontrolle zu übernehmen |
Level 4 | Vollautomatisiertes Fahren, Auto fährt dauerhaft selbstständig. Schafft das Auto eine Situation nicht, wird Kontrolle an Fahrer übergeben |
Level 5 | kein Fahrer im Auto notwendig |
Unklar, ab wann und wo
Audi ist mit der Vorstellung des Level-3-A8 vorgeprescht, doch wo und wann man den Staupiloten auch in der Praxis sehen kann, ist noch unklar. Laut dem Autohersteller muss „für jedes einzelne Land neben der Klarheit über die gesetzlichen Rahmenbedingungen eine spezifische Anpassung und Erprobung des Systems“ passieren, weswegen man den selbstfahrenden A8 Land für Land in Serie bringen möchte. Angepeilt wird jedenfalls ein Marktstart im Jahr 2019.
Die Konkurrenz wird aber nicht untätig bleiben. Tesla-Chef Elon Musk hat dieses Jahr verkündet, dass Level-5-Autonomie für seine Wägen etwa in zwei Jahren, bereit stehe. Derzeit ist Tesla trotz einem Hype rund um das Model 3 (Trending Topics berichtete) auch mit Kritik konfrontiert: Das Fahrassistenz-System „Autopilot“ hätte zu einem tödlichen Unfall im Jahr 2016 beigetragen, urteilte kürzlich das National Transportation Safety Board.