Aus Libra wird Diem: Facebooks Stablecoin soll an den Dollar gekoppelt werden
Mit dem Stablecoin Libra hat Facebook 2019 für ordentlich Unruhe gesorgt – bis dahin, dass Politiker in den USA und Europa dafür plädierten, das von Facebook und Partnern geplante Krypto-Asset gleich zu verbieten. Die Rückschläge bekam das durchaus ambitionierte Projekt bald zu spüren, als schließlich PayPal, Visa, Mastercard, eBay und Stripe als Partner absprangen und der anvisierte Launch in der ersten Jahreshälfte 2020 nicht passieren konnte.
Nun soll ein neuer Name und ein neues Führungs-Team die Sache doch noch hinbekommen. Libra wird in Diem („Carpe Diem“ lässt grüßen) umbenannt, und eine Reihe von neuen Managern kommen an Bord. Die Diem-Stiftung mit Sitz in der Schweiz, wie sie nunmehr heißt, steht weiterhin mit der Finma, also der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht, in Kontakt, um dort eine Lizenz für ein Zahlungssystem zu bekommen. „Der Lizenzierungsprozess ist im Gange, und die operative Tochtergesellschaft des Verbandes befindet sich in einem aktiven und produktiven Dialog mit der FINMA“, heißt es seitens der Diem-Stiftung.
Wie die Financial Times bereits berichtete, sind die Macher des Projekts mittlerweile von der Idee abgekommen, den Stablecoin durch einen Korb an verschiedenen Währungen zu decken. Stattdessen soll der Stablecoin 1:1 an den Dollar gekoppelt werden – für jeden Diem-Coin müsste demnach ein Dollar in der Reserve liegen.
Diem könnte sich so zu einem Rivalen der bereits am Crypto-Markt gebräuchlichen Stablecoins Tether (USDT) und USD Coin (USDC) entwickeln. Außerdem gibt es Pläne zahlreicher Länder sowie der EU, selbst Stablecoins herauszubringen, die ergänzend zu ihren Währungen als digitales Zahlungsmittel eingesetzt werden könnten. Welche Rolle da Diem am Markt spielen wird, bleibt abzuwarten. Jedenfalls wird die Wallet für den Stablecoin vorerst nicht direkt bei Facebooks Messenger und WhatsApp integriert werden – und wurde übrigens auch umbenannt, und zwar von Calibra auf Novi.