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Ausgesperrt: leichtgemacht.at muss Schlüsseldienst-Vergleich einstellen

© George Becker / Pexels
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Unter leichtgemacht.at hat Gründer Michael Schneider vor einigen Jahren eine Preisvergleichsseite für Umzugsdienste gestartet (Trending Topics berichtete). Als ergänzendes Angebot wurde dann im Oktober 2017 auch ein Online-Vergleich für Schlüsseldienste eingeführt. Doch mit dem Service ist jetzt Schluss. Wie Schneider bekannt gegeben hat, muss der Schlüsseldienst-Vergleich eingestellt werden.

Denn: Die Neukundengewinnung über Google-Werbung hat nicht geklappt. Sie gilt als wichtigster Weg, um potenzielle Kunden zu erreichen. Denn wer einen Schlüsseldienst braucht, greift in der Regel zum Smartphone, um in der Notsituation schnell nach einem verfügbaren Anbieter zu googeln. Bei der Suchmaschine sind die Werbeplatzierungen dann meistens bereits ausgebucht.

Klickpreise werden in die Höhe getrieben

„Scheinfirmen buchen eine Vielzahl an Werbeanzeigen in Google und treiben damit bewusst die Klickpreise in astronomische Höhen“, so Schneider. „Damit werden seriöse und lokale Dienstleister, genauso wie Leichtgemacht, von der essentiellen und primären Möglichkeit der Neukunden-Akquise quasi ausgeschlossen. Denn eine ökonomische und nachhaltige Herangehensweise, um Verbraucher anzusprechen, ist hier somit nicht möglich.“ Zudem könne man gegen die Lockangebote („Schlüsseldienst ab 4€“) mit seriösen Preisen nicht ankommen.

Diese „Fake-Schlüsseldienste“, die oft ohne Impressum operieren, waren bereits 2017 Gegenstand einer parlamentarischen Anfrage. Der Kurier berichtete damals, dass Wiener und Schlüsseldienste mit „Telefon-Terror“ lahmgelegt worden waren. Opfer waren Betriebe, die sich mit Ads bei der Internet-Suchmaschine Google oben reihen lassen ließen. Sie wurden im 15- bis 20-Sekunden-Takt automatisiert angerufen, wodurch das Firmentelefon blockiert wurde und keine echten Anfragen angenommen werden konnten.

Auch in Deutschland ist das Problem mit unseriösen Schlüsseldienst-Vermittlern, die bei Google werben, seit längerem bekannt. Dort spricht der Verbraucherschutz mittlerweile von „organisiertem Verbrechen“, vor zwei Jahren wurde sogar eine „Arbeitsgruppe Schlüsseldienste“ eingerichtet. In Deutschland hat Google mittlerweile mit Einschränkungen bei Anzeigen für Schlüsseldienste und Garagentorreparaturen reagiert.

„Man verbrennt nur Geld“

Diese „Schlüsseldienst-Mafia“, wie Schneider sie bezeichnet, könne man zwar bei Google in Österreich melden, doch das hätte nur kurzfristig einen Effekt. „Wenige Tage später wird der gleiche Content unter neuen Domains hochgeladen und platziert. Das Spiel beginnt von Neuem und leider immer auf Kosten des Endverbrauchers und seriösen und lokalen Dienstleistern“, so der leichtgemacht.at-Gründer. „Man verbrennt nur Geld.“

Da der Vergleich von Schlüsseldiensten nur ein Nebenschauplatz abseits vom Kerngeschäft war, wäre der Vergleich von Umzugsfirmen bei leichtgemacht.at nicht betroffen. Schneider: „Das läuft gut und wir arbeiten da an weiteren Kooperationen.“

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