Unsichere finanzielle Zukunft für das Austrian Blockchain Center
Ein One-Stop-Shop Forschungszentrum für Blockchain und verwandte Technologien, mit einem breiten Netzwerk an wissenschaftlichen Partnern und fünf renommierten österreichischen Universitäten im Hintergrund: Als 2019, nach dem ersten großen Krypto-Hype von 2017/2018, das Austrian Blockchain Center (ABC) gegründet wurde, waren die Erwartungen große. Das ABC solle mit seiner Forschung dazu beitragen, Blockchain-Technologien in Bereichen wie Finanz, Energie, Industrie und Verwaltung voranzutreiben, neue Arbeitsplätze zu schaffen und Österreich unter den zehn innovativsten Länder in Europa zu etablieren.
Knapp sechs Jahr nach dem Start des ABC sieht dessen Zukunft aber aktuell eher düster aus. Wie mehrere Personen Trending Topics berichten, ist nämlich die künftige Finanzierung des ABC unsicher. Ursprünglich wurde das ABC als COMET Forschungszentrum (K1) über die FFG von den damaligen Ministerien BMVIT, BMWD, den Ländern Wien, Niederösterreich und Vorarlberg, sowie Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft finanziert. Damals war das ABC eines von drei K1-Zentren, für die insgesamt ein Budget von 54 Millionen Euro zur Verfügung gestellt wurde – davon bekam das Blockchain Center 20 Mio. Euro zugesprochen.
FFG-Förderung ist ausgelaufen
Doch die Förderung durch die FFG für das ABC ist nun ausgelaufen, und man ringt um die weitere Finanzierung des Zentrums. Man führe derzeit „zahlreiche sehr gute Gespräche im Hintergrund“, heißt es seitens eines Spreches des ABC gegenüber Trending Topics, mehr könne man aktuell nicht dazu sagen. Denkbar ist wohl, dass der Wegfall öffentlicher Fördermittel durch Auftragsforschungen kompensiert werden wird. Immerhin wurde das ABC zum Start 2019 von 21 wissenschaftliche Einrichtungen und 54 Unternehmen bzw. Organisationen – darunter etwa Schwergewichte wie die Wirtschaftskammer, Bitpanda, AIT, Raiffeisenbank International, Erste Privatstiftung, Accenture oder Novomatic.
Die Betreiberfirma, die ABC Research GmbH, steht mehrheitlich zu 60 Prozent in Besitz des Vereins zur Förderung der Erforschung von Blockchain und verwandten Technologien – die restlichen 40 Prozent verteilen sich gleichmäßig auf die fünf Gründungsmitglieder Wirtschaftsuniversität Wien, FH St. Pölten, Universität Wien, Technische Universität Wien und Universität Innsbruck. Das ABC ist in der interessierten Öffentlichkeit vor allem für den Austrian Blockchain Award bekannt, der dieses Jahr am 18. Juni 2024 zum fünften Mal vergeben wird.