Gastkommentar

Christoph Jeschke von AustrianStartups: „Die Rot-Weiß-Rot-Karte muss entbürokratisiert werden“

Christoph Jeschke. © Wirtschaftsagentur
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Die Bundesregierung will im Rahmen der „Digital Roadmap“ Österreich zum Innovations-Leader in Europa machen und die Digitalisierung nutzen, um den Wirtschaftsstandort zu stärken. Im Rahmen einer Online-Diskussion sind alle Bürger bis 13. März gefragt, sich mit ihren Vorschlägen einzubringen. Vertreter der österreichischen Start-up-Szene veröffentlichen hier ihre Ideen – heute ist Christoph Jeschke, Geschäftsführer der Initiative AustrianStartups dran:

Vor allem in den letzten Monaten hat man erfreulicher Weise immer wieder über – auch für internationalen Maßstab – große Erfolge, zahlreiche Finanzierungsrunden etc. von österreichischen Start-ups gelesen. Es scheint, als hätte sich Österreich als perfekter Nährboden für Start-ups etabliert. Leider ist dem noch nicht so. Wenn man den Weg ‘Innovationsleader Europas’ mit dem Aufstieg zum Himalaya vergleicht, sind wir noch auf dem Weg zum 1. Basislager.

Die Bundesregierung hat sich nun mit der Digital Roadmap ein Ziel gesetzt: Österreich wieder zum Innovations-Leader Europas zu machen. Das ist gut, aber um dieses hoch gesteckte Ziel zu erreichen, müssen einige Hebel in Bewegung gesetzt werden, vor allem mit dem Fokus, Talente zu fördern und anzuziehen, denn letztendlich sind sie es, die Innovation schaffen.

  • IT-Unterricht ab der Volksschule: In Österreich herrscht ein eklatanter Mangel an IT-Fachkräften, und Start-ups spüren diesen Fachkräftemangel während ihrer Wachstumsphase umso stärker. Um in Zukunft mehr ambitionierte und gut qualifizierte Menschen in Österreich auszubilden, gilt es im Bildungswesen einiges zu verändern. Wie die Initiative code.org aus den USA vorzeigt, sollte man jedem Volksschüler die Möglichkeit geben, das Programmieren zu erlernen und so schon von Kleinkindalter weg digitale Kompetenzen fördern.
  • Praxisnahe Vermittlung von Unternehmertum: Um jungen Menschen mehr Lust auf innovatives Unternehmertum zu machen bedarf es inspirierender Stories und Rolemodels. Es gibt viele erfolgreiche Gründer aus Österreich, die an Schulen und Universitäten als Mentoren wirken könnten, um somit Schülern und Studierenden Unternehmertum und Innovation noch näher zu bringen. Das sollte – auch durch die Verwaltung – stärker unterstützt werden. In Singapur gibt es beispielsweise bereits eine koordinierte und gut finanzierte Initiative in diese Richtung, wo an Schulen Ideen-Wettbewerbe und Gründungsworkshops organisiert werden.
  • Rot-Weiß-Rot Karte entbürokratisieren: Die beiden oben genannten Vorschläge werden erst über lange Sicht Wirkung zeigen. Um den derzeitigen Mangel an IT-Fachkräften zu beheben, müsste man es Start-ups erleichtern, Fachkräfte aus Drittstaaten nach Österreich zu holen. Das würde den hohen und wachsenden Bedarf an hochqualifizierten Mitarbeitern decken, der heimischen Start-up-Szene enorm helfen und dazu beitragen, Österreich als attraktiveren Start-up-Standort zu positionieren. Sonst könnte uns in Zukunft ein stärkeres Abwandern von Startups in andere Länder aufgrund von Talent-Mangel bevorstehen.

Ein bestehendes Instrument könnte aber relativ einfach und schnell adaptiert werden: die Rot-Weiß-Rot Karte. Konkret müsste diese stärker entbürokratisiert werden, weil die Verfahren unnötiger Weise über Wochen und Monate hingezogen werden. Zusätzlich sollte die hohe Einkommensgrenze gesenkt werden – was bereits seit einiger Zeit vom unabhängigen Expertenrat für Integration gefordert wird.

Wenn auch du dich mit deinen Ideen für Österreichs Digital Roadmap in Form eines Gastbeitrags einbringen willst, dann schreib eine Mail an feedback@trendingtopics.at.

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