AustrianStartups: Neues „Mini-Linkedin“ für Founder soll Social Media-Abhängigkeit mildern
Heute sind sie das (teils politische) Sprachrohr der österreichischen Startup-Community, mit Vertreter:innen in den Bundesländern und einem eigenen Groß-Event jedes Jahr. Was viele vielleicht nicht wissen: Begonnen hat die Geschichte von AustrianStartups ja eigentlich mit einer Facebook-Gruppe, die ein gewisser Jürgen Höbarth 2007 initiierte. Während Höbarth längst andere Ufer gesucht und gefunden hat (er ist international als Krypto-Investor unterwegs), ist AustrianStartups zu einer großen Community mit Vertretung im Startup-Beirat der Bundesregierung gewachsen.
Doch weil die Sache mit Social Media immer eine komplizierte ist und vor allem die Facebook-Seiten wie etwa die Austrian Startup Pinwall so gut wie tot sind, macht AustrianStartups heute gewissermaßen einen digitalen Neustart. Denn seit 13 Uhr können sich alle Interessierten kostenlos für die neue Community-Plattform der Non-Profit-Organisation anmelden. Die Plattform soll künftig als Ort der Vernetzung dienen und es Mitgliedern ermöglichen, ihre Startups und Organisationen einzutragen, Events zu posten und auch Jobs auszuschreiben.
„Die österreichische Startup-Szene ist die letzten Jahre gewachsen und fragmentierter geworden. Früher sehr lebendige Gruppen und Foren in sozialen Netzwerken erfüllen nicht mehr ausreichend die Bedürfnisse. Der gemeinnützige Verein ist deshalb überzeugt, dass es einen neuen gemeinsamen Ort des Austauschs braucht, der gerade in schwierigen Zeiten zum gemeinsamen Schaffen inspiriert und motiviert und startet eine umfangreiche digitale Plattform dafür“, heißt es seitens der NGO rund um die Co-Manager:innen Hannah Wundsam und Adrian Zettl.
Kostenpflichtige Version für Job-Inserate & mehr
Technisch ist die Community-Plattform quasi eine Mini-Version von Linkedin und basiert auf der SaaS-Lösung des französischen Startups Hivebrite – sie kommt unter anderem auch bei Insight Partners, der Universität von Notre Dame oder Startup Colorado zum Einsatz. Die digitale Community ist kein Beiwagerl zu bestehenden Angeboten, sondern ersetzt die bisherige Webseite von AustrianStartups. „Die Community Plattform ist nicht nur ein Angebot von AustrianStartups, sondern unser volles digitales Zuhause“, so Zettl. In den nächsten Wochen werde es das Angebot auch als Smartphone-App geben.
Zwar kostenlos, kommt die neue Plattform aber auch mit einer Monetarisierungsvariante daher. Denn für den vollen Umfang bezahlt man 120 Euro pro Jahr (ergo 10 Euro/Monat). Das beinhaltet nicht nur ein Ticket für den großen AustrianStartups Summit und einige Merchandise-Goodies, sondern auch die Möglichkeit, so genannte „Opportunities“ zu posten. Dabei handelt es sich etwa um Job-Inserate, aber auch Suchanfragen für Co-Founder. Bis zum 1. Februar, quasi als Auftakt-Zuckerl, können „Opportunities“ kostenlos veröffentlicht werden, dann wandert die Funktion hinter die Paywall. Damit gibt es eine neue, ziemlich günstige Job-Börse in Österreich, für den Startup-Bereich. Denn die Anzahl an unterschiedlichen Postings ist nicht limitiert – wer einmal 120 Euro pro Jahr bezahlt, kann so viele „Opportunities“ posten, wie er möchte – solange diese sich nicht doppeln.
Startups, die sich auf der Plattform eintragen, können dort auch angeben, dass sie derzeit auf Fundraising sind. Der Vision von AustrianStartups zufolge solle das neue Angebot für Investor:innen auch als „Pipeline und Trendwatching-Tool“ dienen. Nun kommt es vor allem darauf an, dass sie viele Menschen und Organisationen eintragen – aktuell sind es etwas mehr als 100 Mitglieder. „Wir bemühen uns möglichst viel Wert direkt für die Community anbieten zu können, aber der wirklich große Mehrwert entsteht natürlich dann, wenn alle mitmachen und beitragen. Also hier mein Aufruf, nutzt diese Plattform, lasst uns ein gemeinsames, unternehmerisches Zuhause gestalten und einander unterstützen; und gebt uns Feedback, wie wir es noch besser machen können“, so Zettl.