Autoindustrie verliert 11 Milliarden Euro im zweiten Quartal
Welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die Autoindustrie tatsächlich hat, zeigt nun eine neue Studie von EY. Die operativen Verluste der 17 größten Autobauer weltweit belaufen sich der Studie zufolge auf rund elf Milliarden Euro – nur im zweiten Quartal dieses Jahres. Einzige Ausnahme: Tesla.
Noch augenscheinlicher werden die Auswirkungen, wenn man den Vergleichszeitraum 2019 heranzieht. Damals machten die gleichen 17 Autobauer satte 22 Milliarden Euro Gewinn. Dem steht nun ein operativer Verlust von 11 Milliarden gegenüber. Noch dramatischer sehen die Umsatzzahlen aus: 177 Milliarden Euro büßten die 17 Hersteller gemeinsam im Q2 ein. Während Tesla laut Heise lediglich fünf Prozent Umsatzminus verzeichnen musste, verzeichnen VW (- 37 Prozent), Daimler (-29 Prozent) und BMW (- 22 Prozent) deutlich größere Umsatzverluste. Noch schlimmer hat es Mitsubishi erwischt, hier sank der Umsatz um satte 57 Prozent.
„Katastrophale Folgen“
Die Pandemie habe die weltweite Automobilindustrie „zeitweise fast zum Stillstand gebracht“ – mit entsprechend „katastrophalen Folgen für die Umsatz- und Gewinnentwicklung“, zitiert Heise Constantin M. Gall, Leiter des Bereichs Automotive&Transportation bei EY.
Harte Zeiten stehen bevor
Nur sechs Hersteller mussten überhaupt keine roten Zahlen schreiben. Am besten schaffte es wohl Tesla durch die Krise, von April bis Juni 2020 stiegen die Zahlen sogar. Im „Corona-Quartal“ lieferte Tesla rund 90.000 Autos aus. Kein Wunder, dass Tesla damit auch der profitabelste Autobauer weltweit ist. Das dürfte lau EY auch für die Zukunft nicht unerheblich sein, frühestens 2022 soll das Niveau wieder auf „Normallevel“ liegen. Davor werde zwar das dritte Quartal wieder etwas besser, bis 2022 werde es aber „eine brutale Auslese geben“. Heißt auch: An Kündigungen und Werkschließungen wird wohl kein Weg vorbeiführen.
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