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Digitale Transformation erhöht die Effizienz und Resilienz von Energieunternehmen deutlich

Investitionen in die IT versprechen deutlichen Mehrwert ©pexels
Investitionen in die IT versprechen deutlichen Mehrwert ©pexels

Ein Beitrag von Arno Den Haak, Global Head Worldwide Business Development Energy bei Amazon Web Services (AWS) als Teil der „AWS Sustainability Serie“

Die Energiebranche hat einen Wendepunkt erreicht. Weltweit wird derzeit eine möglichst schnelle Abkehr von fossilen Brennstoffen und der Umstieg auf erneuerbare Energien gefordert. Doch die Umstellung bringt Herausforderungen mit sich und bietet ein völlig neues, dezentrales und weitaus komplexeres Ökosystem. 

Mit dieser neuen Komplexität steigen auch die Anforderungen an die technischen Systeme von Energieunternehmen. Die Verwaltung von Daten aus verschiedenen Quellen, auch neue Daten wie die Kundenzufriedenheit und die Integration von Echtzeit-Wetterdaten, kommt hier ins Spiel. Wir gehen davon aus, dass die Datenmenge in den nächsten Jahren um das Hundertfache ansteigen wird – und das ist wahrscheinlich eine vorsichtige Schätzung.

Viele Energieakteure sind dafür zu wenig vorbereitet. Trotz jahrelanger Investitionen in IT-Infrastruktur, Ausrüstung und Betriebstechnologie sind viele Prozesse nach wie vor manuell, unverbunden und ineffizient. Infolgedessen sind die Daten oft isoliert, die Möglichkeit, Daten mit Partnern auszutauschen, ist veraltet und technische Simulationen sind langwierig. Die Durchführung von Risikobewertungen, Prüfungen der Anlagenintegrität und die Verfolgung von Sicherheitsvorfällen können kostspielig und zeitaufwendig sein.

Rascher Wandel mit intelligenter Datenverarbeitung

Die Umstellung bringt eine hohe Menge an Daten mit sich, so dass die Energieunternehmen in ihrer Entscheidungsfindung flexibler sein und ihre Fähigkeit verbessern müssen, auf Informationen zu reagieren und Daten nicht nur im Nachhinein, sondern im Voraus zu nutzen. Dies führt zu einem Wandel in der Arbeitsweise der traditionellen Energieunternehmen, sie beschleunigen die digitale Transformation ihres Kerngeschäfts, um für diese Zukunft gerüstet zu sein.  

Das französische Energieversorgungsunternehmen ENGIE hat vorausschauend gehandelt, indem es Daten speichert und für neue Erkenntnisse auswertet. Das Unternehmen löste seine Datensilos auf und schuf den Common Data Hub (CDH), ein maßgeschneidertes Daten-Repository, das einen weltweit verteilten Data Lake und Analyselösungen nutzt. Seit der Implementierung des CDH hat ENGIE seine Flotte von Wind-, Solar- und Wasserkraftwerken erheblich effizienter gestaltet. Eine Verbesserung der Verfügbarkeit und der Leistung einer Anlage im Wert von 100 oder 500 Millionen Dollar um nur 1 % durch die Nutzung der richtigen Daten ist erheblich. Die Umstellung war auch ein enormer Leistungshebel, der sich auf andere Betriebsbereiche auswirkte und Einsparungen von bis zu 5 % ermöglichte, ohne dass ENGIE zusätzliches Personal einstellen musste. 

Auch der Energiekonzern Shell hat bei der effizienten Nutzung von Daten eine Vorreiterrolle übernommen. Das Unternehmen sammelt sehr viele Daten aus unterschiedlichen Quellen, ein Beispiel sind die weltweiten Forschungen im Explorationsbereich. Um diese Vielzahl an Daten effizienter einsetzen zu können und so die Forschung und Entwicklung weiter voranzutreiben, hat Shell das Subsurface Data Universe (SDU) entwickelt, das den Forscher:innen eine Reihe von Analyse- und Machine-Learning-Funktionen bietet

Verbesserte Zusammenarbeit und Transparenz

Die Fähigkeit, betriebliche Prozesse in großem Umfang sowie die damit verbundenen Datenmengen zu verwalten, erfordert genaue und effiziente Systeme zur sicheren Erfassung, Speicherung und Analyse dieser Daten. Unternehmen können dies nicht mehr auf Papier oder mittels einer Tabellenkalkulation bewerkstelligen – sie benötigen fortschrittliche Datenanalysetools, um erfolgreich zu sein. 

Digitale Initiativen dürfen daher nicht als reine Betriebsausgaben behandelt werden, denn die Auswirkungen von IT-Investitionen haben einen viel größeren Nutzen für viele betriebliche Prozesse als andere Ausgaben. Beispiele sind etwa eine verbesserte Zusammenarbeit mit Dritten, eine bessere Transparenz der Lieferketten und eine Minimierung der Produktionsausfallzeiten. Die Kehrseite der Medaille ist, dass Unternehmen, die digitale Investitionen nur als strategischen Gestaltungsmechanismus betrachten, die Investitionslogik auf Kapitalausgaben ausrichten, die das zukünftige Geschäft mit längerfristigen quantitativen Messungen prägen. Interessanterweise berichten Unternehmen, die über eine klare digitale Strategie verfügen und die Digitalisierung als Teamleistung der Führungsebene im gesamten Unternehmen unterstützen, über eine verbesserte betriebliche Effizienz im gesamten Unternehmen. Meldungen über 15 % des allein durch Daten generierten Wertes sind damit nicht länger ein akademisches Konzept.

Starkes Fundament für die Energie der Zukunft

Mit digitaler Transformation hat die Energiewirtschaft jetzt die Chance, ein starkes Fundament zu schaffen, nicht nur um die unmittelbaren Herausforderungen zu bewältigen, sondern auch um sich Stärke und Flexibilität für das Energiesystem der Zukunft anzueignen. Ziele wie die Diversifizierung der Energieversorgung, die Nachhaltigkeit der natürlichen Ressourcen und der Vorstoß in Richtung „Net Zero“ werden nur durch Technologie möglich sein. Die digitale Transformation kann Daten nutzbar machen und Analysen effektiv anwenden, so dass Unternehmen schneller bessere Geschäftsentscheidungen treffen können.

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