Backtrace: Neuer Fonds mit 30 Millionen Target-Volumen für AI-Infrastruktur und Entwickler-Tools
“Backtrace“ wurde gelauncht: Ein (erstmal) zehn Millionen Euro schwerer Tech-Fonds aus München. Das Target-Volumen soll 30 Millionen Euro betragen und innerhalb der nächsten 12 Monate erreicht werden. Backtrace wurde von Michael Münnix und Dominik Tobschall, ehemaligen Partnern von Target Partners und Speedinvest, gegründet. Der Fonds sei ab sofort bereit, in die zugrunde liegende Infrastruktur von Software-Anwendungen zu investieren.
Investments in „Picks and Shovels“-Infrastrukturtechnologie
Münnix und Tobschall wollen mit Backtrace in „langweilige“ Startups investieren. Darunter verstehen die beiden Lösungen aus den Bereichen KI-Infrastruktur, Entwickler-Tools und Sicherheit. Der Fonds soll die sogenannte „Picks and Shovels“-Infrastrukturtechnologie unterstützen – also in Software und Entwickler-Tools investieren, die im Hintergrund arbeiten und für Endnutzer:innen unsichtbar sind. Als Beispiel nennt Münnix integrierte Software- und Hardware-Architekturen in Rechenzentren, um LLM-Workloads zu bewältigen.
Die Gründungspartner grenzen sich laut “Sifted“ bewusst von Startup-Investments ab, die „oberhalb der Hardware liegen“, wie etwa der Produktion von Mikrochips. Damit setzen Münnix und Tobschall auf ein anderes Pferd, denn die Investment-Bubble hat sich in letzter Zeit stark auf DeepTech konzentriert.
Volumen von 30 Millionen Euro geplant
Der Backtrace-Fonds soll ein Gesamtvolumen von 30 Millionen Euro erreichen, das innerhalb des kommenden Jahres abgeschlossen werden soll. Geplant ist, Startups Pre-Seed-Schecks in Höhe von 750.000 bis 1 Million Euro auszustellen, wobei der Fonds auch Seed-Schecks von mehr als 1 Million Euro ausgeben soll. Insgesamt wollen Münnix und Tobschall in 20 bis 25 Startups investieren und sich auch strategisch in die Geschäftsführung einbringen.
Unterstützt wird Backtrace unter anderem von Alexis Lê-Quôc, dem Datadog-Co-Founder, Ott Kaukver, dem ehemaligen Twilio-CTO, und Florian Heinemann von Project A sowie Family Offices wie Perpetual Investors und Speedinvest. Laut eigenen Angaben soll Backtrace kurz davor stehen, seine erste Investition zu tätigen. Zusätzlich bleiben sowohl Münnix als auch Tobschall bei den Venture Capitals „Planet A“ beziehungsweise Speedinvest als Venture-Partner mit an Bord.
Europäischen Startups zum US-Markteintritt verhelfen
Mit dem Kapital aus Backtrace haben es die beiden Fondsgründer auch auf den US-Markt abgesehen. Sie möchten Startups helfen, „sich von Anfang an auf die USA auszurichten“. Die Kombination aus Forschung und Entwicklung in Europa und dem Unternehmensaufbau in den USA könnte laut Tobschall der Schlüssel zum Erfolg sein.
Münnix ergänzt, dass sie keine dogmatischen europäischen Investoren sind, Europa aber schätzen. Außerdem hätten beinahe alle früheren Exits ihrer Portfoliounternehmen in den USA stattgefunden, und dies würde wahrscheinlich auch so bleiben.
Es gehe laut Münnix darum, innovativ und der Zeit voraus zu sein. Man müsse in „eigene Technologie“ investieren, anstatt in etwas, das es bereits gibt. Genau deshalb wird Backtrace auf der Software-Anwendungsebene aufbauen. Lösungen, die hier operieren, seien sehr beständig und ließen sich nicht ersetzen, selbst dann nicht, wenn die Anwendung, die darauf aufgebaut wird, erfolgreich ist.
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