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Baillie Gifford & Softbank: Massive Verluste für führende Tech-Investoren

Geld verbrennen ist aus der Mode gekommen. © Jp Valery on Unsplash
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Baillie Gifford, der berühmte schottische Investor von Tesla, Amazon, Spotify oder Climeworks, steht Anfang 2023 ziemlich angeschlagen. Schuld ist das Krisenjahr 2022, das gerade im Tech-Sektor massive Einbußen forderte. Paradebeispiel dafür ist der Einbruch der Tesla-Aktie, aber auch die starken Kursverluste und Massenkündigungen bei Big Tech. Am Asset Manager Baillie Gifford, der sich unter anderem sehr frühzeitig an disruptiven Innovationen beteiligt, kann das nicht spurlos vorüber gehen.

Und so haben die Assets des weltberühmten Vermögensverwalters aus Edinburgh im Vorjahr einen Wertverlust von satten 100 Milliarden Pfund (ca. 120 Mrd. Dollar) erfahren müssen. Die Assets Unter Management (AUM) fielen damit um ein Drittel, von 336 auf 223 Milliarden Pfund. 20 Milliarden Pfund haben Kund:innen abgezogen, aber besonders hart haben die Wertverluste der Tesla- und der Shopify-Aktien beigetragen. Krisenstimmung bei den Schotten, die seit 2022 auch verstärkt in Österreich tätig sind, gibt es aber vorerst keine.

„Wir führen das Unternehmen mit einem langfristigen Zeithorizont und sind in Privatbesitz, so dass wir uns keine Sorgen um kurzfristige Vermögensschwankungen machen müssen“, erklärte Nick Thomas, ein Partner des Investors, gegenüber der Financial Times. „Gerade in schwierigen Zeiten wie diesen ist unsere Partnerschaftsstruktur ein besonderer Vorteil, weil wir weiter in das Geschäft investieren können.“ Baillie Gifford hat sich darauf spezialisiert, sehr frühzeitig und langfristig in Privatunternehmen zu investieren. Man positionierte sich als Alternative zum Aktienmarkt, indem man Investor:innen (u.a. auch Dachfonds, Vermögensverwalter und Family Offices) Zugang zu (noch) privaten Tech-Firmen bietet.

Baillie Gifford: Tesla-Investor jagt nun gezielt Österreichs institutionelle Investor:innen

2022 hat auch einen anderen Tech-Großinvestor ziemlich hart erwischt: Softbank. Mit dem Vision Fund haben die Japaner (vor allem mit Hilfe vieler Milliarden aus Saudi-Arabien und den VAE) den größten Tech-Fonds der Welt aufgestellt und unter anderem in Adverity in Österreich investiert (mehr dazu hier). Doch 2022 mit dem Tech-Crash ist für Softbank ein Desaster. Alleine im vierten Quartal 2022 machte man einen Verlust von 5,8 Milliarden Dollar – die gesellen sich zu Verlusten von satten zehn Milliarden Dollar aus dem dritten Quartal.

Konkreter sieht es so aus: Der Vision Fund 1, über den 31,4 Milliarden Dollar in Tech-Unternehmen investiert wurden, hat nur mehr einen Gesamtwert von 19,9 Milliarden Dollar. Der Vision Fund 2, über den 48,3 Milliarden Dollar investiert wurden, steht bei einem Wert von etwa 30,7 Milliarden Dollar. Das ergibt Verluste von 11,5 bzw. 17,6 Milliarden Dollar – zusammen also einen Wertverlust über beide Fonds hinweg von satten 28,2 Milliarden Dollar. Natürlich können die Anteile, die über die Fonds an Unternehmen gehalten werden, wieder im Wert steigen – im Zwischenstand ist das Bild aber vernichtend. Besonders schwer wiegen die Wertverluste bei Didi aus China (-9 Mrd. Dollar) und WeWork (-5,1 Mrd. Dollar).

Gegenüber den Investoren heißt es seitens Softbank aktuell, dass man sich im „Defense Mode“ befinde. Man bereite sich auf drei mögliche Szenarien dieses Jahr vor: einen leichten linearen Wachstum bis Jahresende, eine Erholung ab dem zweiten Halbjahr, oder weiter schwere Zeiten bis Anfang 2024. Richtig rosig ist damit keines der drei Szenarien.

Vision Fund: Softbank versenkt 22 Milliarden Euro in der Zukunft

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