„Banking as a Service“: 60 Millionen Euro für Wirecard-Konkurrenten solarisBank
Wenn Startups wie Tomorrow, Trade Republic oder Kontist Finanzdienstleistungen im Netz anbieten, dann steckt immer ein Partner dahinter: die solarisBank. 2016 gegründet, bietet das Berliner Unternehmen über Schnittstellen integrierbare digitale Banking-Services an und fungiert im Hintergrund auch als Bank, auf der etwa die Einlagen der Kunden liegen.
Nun kann solarisBank eine Investmentrunde von 60 Millionen Euro bekannt geben. Lead-Investor der Series-C-Runde ist HV Holtzbrinck Ventures mit signifikantem Investment des Gründungsinvestors yabeo. Weitere neue Investoren sind Vulcan Capital, Samsung Catalyst Fund und Storm Ventures. Die Hälfte der 60 Millionen Euro wurde von bestehenden Investoren (neben yabeo sind das BBVA, SBI Group, ABN AMRO Ventures, Global Brain, Hegus und Lakestar) aufgebracht. Die Post-Money-bewertung steigt auf 320 Mio. Euro.
„Die aktuelle Finanzierungsrunde wird uns entscheidend dabei helfen, den Aufbau unserer paneuropäischen Plattform zu beschleunigen. Mit unseren digitalen Banking Services verbessern unsere Partner kontinuierlich ihre Angebote und steigern ihre Reichweite. Wir sind die führende Plattform für Banking-as-a-Service in Europa und freuen uns, dass diese herausragende Gruppe neuer Investoren nun Teil unserer Mission sein wird“, heißt es seitens Roland Folz, CEO der solarisBank AG.
Übernahme der Wirecard Bank?
Das Unternehmen beschäftigt derzeit etwa 300 Mitarbeiter und betreut 400.000 Endkundenkonten. Mit dem frischen Kapital will man die europaweite Expansion vorantreiben, auch ein Ausbau der Tochterfirma „solaris Digital Assets“ ist geplant, um die Nutzung von Krypto- und anderen digitalen Assets durch den Massenmarkt voranzutreiben.
Und auch aktuelle Ereignisse kommen ins Spiel: So könnte sich solarisBank für die Wirecard-Tochter Wirecard Bank AG interessieren – auch dafür könnte das frische Kapital gebraucht werden. „Die Dienstleistungen der Wirecard Bank ähneln den unseren. Je nachdem, wie sich die Dinge entwickeln, könnten wir darum wir sicherlich für viele Kunden des Wettbewerbers so etwas wie die natürliche Alternative sein“, sagte solarisBank-Chef Folz gegenüber finanz-szene.de. „Wir stehen grundsätzlich bereit und sind offen für Gespräche.“