IGNIS

„Banknote der Zukunft“ könnte Chip für digitale Währungen bekommen

IGNIS, Entwurf der Banknote der Zukunft. © Bundesdruckerei GmbH
IGNIS, Entwurf der Banknote der Zukunft. © Bundesdruckerei GmbH
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Es ist kein Entweder oder, sondern ein Sowohl als auch. So sieht zumindest die deutsche Bundesdruckerei GmbH, die neben vielen digitalen Sicherheitslösungen auch Banknoten produziert, die Zukunft des Bargeldes. Mit der „IGNIS“ hat sie ein Konzept zur Banknote der Zukunft, das nicht nur sehr fälschungssicher sein soll, sondern durch die Integration eines hauchdünnen Chips auch eine Brücke zu Kryptowährungen und Central Bank Digital Currencies (CBDCs) herstellen können soll.

„Viele Zentralbanken evaluieren derzeit die Einführung digitaler Währungen. Allerdings wird bislang wenig darüber diskutiert, ob das ein Umdenken in der Art erfordert, wie wir die Banknote der Zukunft designen. Mit IGNIS wird genau diese Thematik adressiert“, so Adrian Heuberger-Lewerenz, Senior Expert Currency Developer bei der Bundesdruckerei GmbH. Er stellte die IGNIS aus der Musterbanknotenserie ExNihilo bei der Banknote Conference in Fort Worth, USA vor – sie wurde dort auch gleich mit einem Branchenpreis für ihr Konzept zur Banknote der Zukunft ausgezeichnet.

Was ist nun das Spezielle an IGNIS? „Die Musterbanknoten werden durch ihr tiefes Schwarz besonders fälschungssicher, denn kommerzielle Drucker und Kopiergeräte können lediglich ein Schwarz produzieren, das im Vergleich zu den Scheinen der ExNihilo-Serie grau wirkt“, heißt es seitens Bundesdruckerei. Es sei ein „aufwendiges Verfahren nötig, um Motive und Sicherheitsfeatures in entsprechender Qualität auf das schwarze Substrat der Musterbanknoten aufzubringen“. Die dunkle Farbe ermögliche, dass die Banknoten nicht wie sonst üblich aus gebleichten Baumwollfasern hergestellt werden, sondern aus alten und recycelten Geldscheinen.

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Ohne Smartphone und Bankkonto

Weiters soll sich in das Papier ein hochsicherer und extrem dünner Chip integrieren lassen, der beispielsweise via NFC mit einem Smartphone bzw. einer App kommunizieren kann. Und: Auf dem Chip könnte man auch CBDCs, also digitales Zentralbankgeld, speichern. Die Europäische Zentralbank (EZB) etwa entwickelt den digitalen Euro, dessen Einführung aber noch nicht fest steht und noch einige Jahre in der Zukunft liegt.

„Die Privatsphäre und Anonymität von Bargeld können dabei durch weitere Lösungen der Bundesdruckerei-Gruppe bei Nutzung der Scheine bei CBDC-Finanztransaktionen gewährleistet werden“, so Dieter Sauter, Leiter Wertdruck bei der Bundesdruckerei. Zudem ermögliche der Chip im Papier, dass man allen Personen eine Art Wallet mit digitalem Zentralbankgeld zur Verfügung stellen könne. „Für die finanzielle Inklusion bräuchte es damit kein Smartphone und womöglich auch kein Bankkonto.“

Spannend wird nun, ob das IGNIS-Konzept sich durchsetzen kann, und wirklich auch eingeführt werden wird. Fraglich ist, ob jemand Gebrauch von der Möglichkeit, auf einem Geldschein digitale Währungen zu speichern, Gebrauch machen würde. Das wäre so, als würde man einen Speicher in einem Euroschein integrieren und dann etwa Bitcoins darauf speichern. Eine künftige Banknote mit integriertem Chip wäre lediglich ein weiterer Träger neben vielen anderen, die Code speichern können.

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