Bazza: Österreicher produziert Geldbörsen aus Bohnenmaterial in Italien
Der österreichische Unternehmer und Designer Michael Kogelnik produziert Geldbörsen aus Bohnenmaterial im italienischen Piemont. Derzeit verkauft Bazza die innovative Smart-Wallet “Armonica”. Eigens für Bazza hat Kogelnik dafür ein Material entwickeln lassen, das auf Bohnen basiert. Auf umweltbelastendes Leder und Plastik aus Petroleum wird verzichtet. „Ich wollte selbst produzieren und nicht von Herstellern in China oder anderswo abhängig sein“, erklärt Kogelnik.
Aufpreis für AirTag
Inspiriert von einer Ziehharmonika, lässt sich die Geldtasche auffächern, wodurch Bargeld und Karten stets übersichtlich und geschützt im Portemonnaie liegen. Die Geldtaschen sind in verschiedenen Farben erhältlich und kosten 19 Euro. In die Geldbörse kann gegen Aufpreis von 30 Euro ein AirTag von Apple platzsparend integriert werden, so geht sie nie verloren. Das Material heißt „Bliss“ und wird aus Rizinus-Bohnen gewonnen. Diese werden gepresst, um das pflanzliche Öl daraus zu erhalten. „Unser Partner Arkema verwandelt es dann in Granulat mit einer speziellen Rezeptur für unsere Anwendung“, heißt es vom Startup.
“Mir wurde klar, dass es wirklich einfach ist, Momente des Glücks zu erleben, aber die Menschen schauen in die falsche Richtung. Also beschloss ich, Bazza zu gründen”, erzählt Kogelnik. Im italienischen Dialekt bedeutet Bazza „Leichtigkeit, Fülle, ein Moment ohne Sorgen“.
Nähe zur Designmetropole Mailand
Der Österreicher ist vor einigen Jahren mit seiner Familie ins Piemont ausgewandert und fühlt sich in seiner neuen Heimat sehr wohl: „Das Essen ist köstlich, die Menschen sind freundlich, und die Sonne scheint häufig“, sagt er. Die Wahl des Standortes seines neuen Unternehmens war folglich leicht.
Die Errichtung einer Produktionsstätte in Italien verursacht deutlich geringere Kosten im Vergleich zu einer solchen in Österreich. Kogelnik erklärt: „In Italien gibt es viel Leerstand, und es war verhältnismäßig einfach, ein verlassenes Gelände zu finden.“ Zwei Jahre lang renovierte der Unternehmer eine alte Fabrik in der Nähe von Mailand. Der Standort nahe der Metropole, die als Zentrum für Design und Industrie gilt, erleichterte die Suche nach qualifizierten Mitarbeiter:innen. Außerdem ist die Arbeitslosigkeit recht hoch. Vor allem junge Menschen seien froh, wenn sie einen Job bei einem Startup finden, das sich international ausrichten will, meint der Gründer.
Koffer nach der Geldtasche
„Ich wollte selbst produzieren und nicht von Herstellern in China oder anderswo abhängig sein“, erzählt der Kogelnik. Vom Unternehmen Bazza sollen irgendwann 100 Familien leben können. Kogelnik will einen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Nächstes Jahr wird Bazza ein neues Produkt launchen: “Superleggera” soll der leichteste Koffer der Welt sein und nur 1,4 Kilogramm wiegen. Das Material basiert ebenfalls auf Bohnen. Der Prototyp wurde im Herbst im Museumsquartier in Wien im Rahmen der „Design Intelligence Award“-Ausstellung präsentiert. Zu illustrativen Zwecken schwebte er mittels eines Luftballons an der Decke des Museums. Kogelnik hat bereits das Kofferunternehmen „Vocier“ in Österreich gegründet. Er wurde mehrfach anerkannt und ausgezeichnet.
Startup Bazza bringt Ukraine-Geflüchtete in eigenem Büro unter