Beat3: Jugendliche lernen mit App, spielerisch nachhaltig zu handeln
Alles begann mit einer Asienreise. Sechs Wochen war Alexander Ruzicka unterwegs, der selbst Wurzeln in Thailand hat. Auf seiner Reise sah er verschmutzte Meere, verschmutzte Strände, Starkregenfälle und Dürre. „Da habe ich zum ersten Mal richtig gesehen, was Klimawandel eigentlich bedeutet“, sagt Ruzicka. „Das war für mich eigentlich der entscheidende Moment als ich gesagt habe, heute stehe ich auf und werde auch etwas tun.“ Gemeinsam mit seinem Arbeitskollegen Mathias Nell entwickelte Ruzicka die Klimaschutz-App Beat3, die Jugendliche dazu animieren soll, im Alltag nachhaltiger zu handeln. „Wir wollen Kindern den Klimawandel näher bringen, sie aber auch aktiv zum Handeln bringen“, erklärt Ruzicka.
Punktesammeln über Klima-Challenges
Ursprünglich sollte Beat3 eine App für Erwachsene werden. Das habe aber nicht so gut funktioniert, weil man da oft auf lange geübte Gewohnheiten und Werte stoße, meinen die Gründer im Oktober 2020 im Gespräch mit Tech & Nature. Dafür gab es häufig das Feedback: „Gibt’s das auch für meine Kinder?“. Heute richtet sich die Klimaschutz-App ausschließlich an Jugendliche. Über die Smartphone-App können sie „Klima-Challenges“ absolvieren. So können sie zum Beispiel in drei Schritten zum „Müll Hero“ werden und für jeden kleineren und größeren Erfolg Punkte sammeln. Diese Punkte wiederum können die Nutzer:innen in Gewinnspielen einsetzen und sich so zum Beispiel eine kostenlose Kiste Biogemüse oder einen E-Scooter sichern.
Klimaschutz-App Inoqo will nachhaltigen Konsum mit Challenges fördern
Klimaschutz stärker verankern
Das Punktesammeln kam vor allem während Corona-Pandemie gut bei Jugendlichen an. Da sie mehr Zeit zuhause verbreiten, stiegen die Nutzer:innenzahlen bereits kurz nach dem Launch der App im Oktober 2020 an. Geld verdient das Gründer-Duo mit der App über Kooperationen mit größeren Unternehmen. Partner wie Wiener Linien oder Uniqa stellen zum Beispiel Preise für Gewinnspiele zur Verfügung oder lassen in einem eigenen Bereich in der App relevante Projekte vorstellen. „Uns ist wichtig, dass wir in der App keine Werbung anzeigen“, betonte Ruzicka im Gespräch mit Tech & Nature. Für die Zukunft erhoffen sich die Gründer, mehr Menschen auf die App aufmerksam zu machen und Klimaschutz stärker in den Köpfen der Menschen zu verankern. „Unsere große Vision ist eine Welt erschaffen zu helfen, in der Klima-, Umwelt- und Artenschutz das natürlichste auf der Welt sind“, sagt Gründer Mathias Nell. „Weil die Erwachsenen von morgen schon heute damit groß werden.“