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bee produced: Launch des ersten digitalen B2B-Marktplatzes für Elektronikproduktion

v.l.n.r.: Die Gründer:innen von bee produced: Wilfried Lepuschitz (CEO), Timon Höbert (CTO), Sandra Stromberger (CMO), Munir Merdan (CSO) © Simon Kupferschmied
v.l.n.r.: Die Gründer:innen von bee produced: Wilfried Lepuschitz (CEO), Timon Höbert (CTO), Sandra Stromberger (CMO), Munir Merdan (CSO) © Simon Kupferschmied
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Ein neues Wiener DeepTech Startup stellt sich vor: bee produced, vor drei Jahren von den vier Co-Founders Wilfried Lepuschitz, Sandra Stromberger, Timon Höbert und Munir Merdan gegründet, launcht den ersten digitalen B2B-Marktplatz für Elektronikproduktion in Europa. Das große Ziel ist, Elektronikentwickler einfach und schnell mit passende Elektronikproduzenten in ihrer Nähe zu vermitteln. Der Online-Service ist erst seit diesem Sommer auf dem Markt. Im Interview verrät CO-Founderin und CMO Sandra Stromberger, mehr über bee produced.

Trending Topics: Wie ist euch die Idee zu bee produced gekommen?

Sandra Stromberger: Wir haben im Austausch mit vielen Unternehmensvertreter:innen aus der Elektronikbranche erfahren, wie aufwändig es sein kann, Elektronikproduzenten zu finden, die auch wirklich über die richtigen Maschinen, Zertifizierungen und Kompetenzen verfügen, um die nötigen Anforderungen abdecken zu können. In Gesprächen wurde uns sogar der Fall mitgeteilt, dass über 100 Anfragen verschickt wurden, um einen geeigneten Lohnfertiger für die Entwicklung eines spezifischen Produkts zu finden. 

Was es im Bereich von Produktionsdomänen, wie dem 3D-Druck oder der CNC-Fertigung, schon länger gibt, gab es zu diesem Zeitpunkt in der Elektronikfertigung noch nicht – einen digitalen B2B-Marktplatz, über den man mit Hilfe von Automatisierung und KI einfach und schnell passende Produzenten finden kann, die die eigenen Anforderungen optimal abdecken können. Das war für uns Aufforderung genug, uns gleich dran zu setzen und mit der Arbeit zu beginnen. Da die Elektronikproduktion sehr komplex ist, war der Software-Entwicklungsaufwand sehr aufwändig. Aber heute sind wir mit unserer Lösung als erster Anbieter in Europa live. 

Wie funktioniert der B2B-Marktplatz konkret?

Möchten Unternehmen oder Entwickler:innen Leiterplatten für spezielle Elektronikprodukte bestücken (lassen), können sie ihre Anforderungen auf unserem Marktplatz eingeben. Mithilfe von automatischer Datenerkennung und KI werden passende Elektronikproduzenten identifiziert, die über die richtigen Maschinen, Zertifizierungen und Kompetenzen verfügen. Der Marktplatz bietet zudem einen strukturierten Bestellprozess und ein integriertes Kollaborations-Tool, um Bestellungen und den Datenaustausch effizienter zu organisieren. Der Datenaustausch zwischen den Auftraggebern und den Produzenten verbessert sich aufgrund des hohen Maßes an Systematisierung und Automatisierung maßgeblich.

Aus wem besteht euer Gründungsteam und welche Stärken bringt ihr jeweils mit?

Unser Team besteht derzeit aus neun Leuten. Gegründet haben wir das Unternehmen zu viert. Wilfried Lepuschitz agiert als CEO und verfügt über viele Jahre Erfahrung im Bereich der Geschäfts- und Teamführung. Aktuell treibt er maßgeblich den Aufbau unserer Vertriebsaktivitäten voran.

CTO Timon Höbert hat sich viele Jahre mit der Entwicklung von Software-Architekturen und Web-Projekten beschäftigt. Er treibt nun unsere Produktentwicklung voran und leitet unser Entwickler-Team.

Ich selbst bin CMO und baue seit Jahren die Tech-Community Industry meets Makers aus. Davor habe ich viele Jahre im Online-Agenturgeschäft gearbeitet. Mein Fokus liegt aktuell auf der Vermarktung von bee produced.

Unser CSO Munir Merdan bringt seine Kompetenzen im Bereich der strategischen Geschäftsentwicklung, des Förderwesens und des Transfers von Forschungs-Know-how in die Industrie ins Team ein. 

Zu den vorgeschlagenen Produzenten: Sind da nur ausgewählte dabei bzw. wie kommen sie auf eure Plattform?

Wir wollen ein breites Spektrum an Produzenten für verschiedene Branchen bieten – vom Maschinenbau, über die Medizintechnik bis hin zu Automotive. Daher gehen wir einerseits aktiv auf Produzenten in Europa zu, um unser Portfolio laufend weiter auszubauen. Andererseits können uns Produzenten auch gerne ihrerseits kontaktieren, wenn sie Teil unseres Produktionsnetzwerkes werden möchten. Mehr Bienen bedeutet mehr Honig für die Kunden :).

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Bezüglich der Vernetzung mit Elektronikproduzenten in ganz Europa: Wie viele sind in eurer Database? 

Wir sind jetzt mit einer größeren Handvoll für den Start live gegangen, bauen unser Netzwerk nun aber sukzessive aus.

Wie nutzt ihr künstliche Intelligenz im bee produced-Marktplatz, um den Matching-Prozesse zu optimieren?

Es gibt Millionen von Bauteilen am Markt. Für das effiziente Matching der Kundenanforderungen mit den passenden Produzenten brauchen wir die technischen Daten der Komponenten, die vom Kunden benötigt werden. Aufgrund der großen Anzahl der Bauteile sind die gelieferten Daten häufig unvollständig. Wir setzen intelligente Algorithmen bzw. KI dazu ein, fehlende oder fehlerhafte Datenpunkte automatisch abzuleiten und so einen einfachen und schnellen Abgleich mit passenden Herstellern zu ermöglichen.

Was ist der Unterschied zwischen bee connect und bee market?

Wir nutzen die begriffliche Differenzierung zwischen bee market und bee connect im Zuge der Kommunikation mit Produzenten, um die Services klar zu unterscheiden, die wir ihnen anbieten. 

Als bee market bezeichnen wir unser Kernprodukt, den B2B-Marktplatz, über den Produzenten von potenziellen Auftraggebern gefunden werden können, die Anfragen haben, die sie mit ihren Maschinen und Kompetenzen auch wirklich punktgenau abdecken können. 

Als bee connect bezeichnen wir die White-Label-Lösung unserer Software, die direkt in den Online-Auftritt von Produzenten eingebunden werden kann, um mit ihrer Hilfe die Kommunikation mit den eigenen Bestandskunden zu optimieren. Sie kann an das hauseigene Design der Produzenten angepasst werden und beinhaltet im Wesentlichen das gesamte Funktionsset des Marktplatzes – exklusive dem Matching mit anderen Produzenten natürlich.

Wie funktioniert euer Geschäftsmodell?

Sämtliche Services unseres Marktplatzes sind für alle Nutzer:innen, die nach passenden Produzenten für die Bestückung ihrer Leiterplatten suchen, kostenfrei. Wir finanzieren uns durch die Zusammenarbeit mit den Produzenten, da wir ihnen Dienste wie Vermittlung und Marketing erleichtern. 

Warum ist es in der Elektronikproduktion so schwierig, Hersteller und Entwickler erfolgreich automatisiert miteinander zu vernetzen?

Im Verhältnis zu Produktionsdomänen, wie dem 3D-Druck oder der CNC-Fertigung, für die es bereits erfolgreiche digitale Matching-Plattformen gibt, sind die Abstimmungsprozesse im Zuge von Elektronikfertigungsprozesse sehr viel komplexer und dem entsprechend auch viel schwerer automatisierbar. Wir haben sehr viele Experteninterviews, Konzeptionsschritte und Development-Stunden benötigt, um eine wirklich smarte Software-Lösung für diese Sparte zu entwickeln, aber jetzt gibt es sie.

bee produced hat dieses Jahr seine erste Finanzierungsrunde abgeschlossen. Wer ist nun an eurem Startup beteiligt und wie hoch ist sie ausgefallen?

Wir haben Anfang des Jahres eine Finanzierungsrunde mit einem höheren 6-stelligen Investment-Betrag abgeschlossen. An bee produced sind seitdem – neben uns vier Gründungsmitgliedern – mehrere Investmentgesellschaften beteiligt, darunter die Montefiore GmbH, die Blue Wonder Ventures GmbH, die SweeNo Invest GmbH, die WÜRTH Real Consulting Immobilien- Handels- und Beteiligungsges.m.b.H., die Lieber.Group und die Zamani GmbH. Darüber hinaus haben sich auch noch einige Einzelpersonen, wie Herwig Springer, der CEO von i5invest, sowie Petra Kulis und Gernot Kulis als Investor:innen beteiligt. Rechtlich begleitet wurden wir dabei von Dr. Alexander Scheuwimmer mit seiner Kanzlei TAIYO Legal.

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