Landwirtschaft

Bericht: Bio-Bauern kommen in Österreich besser durch die Krise

Erdäpfel-Ernte am Biohof Schmidt © Greenpeace/Mitja Kobal
Erdäpfel-Ernte am Biohof Schmidt © Greenpeace/Mitja Kobal
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Biologische Landwirtschaft ist oft eine Herausforderung – in der Corona-Krise dürften diese Betriebe aber im Vorteil gewesen sein. Ein Bericht von Greenpeace und Arche Noah kommt zu dem Schluss, dass Bio-Bauern in Österreich besser durch die Krise kommen als konventionelle Betriebe. Von Vorteil sind nicht nur die vielfältigeren Absatzwege, die Biohöfe oft finden. Sie sind auch weniger abhängig von Futter- und Düngemittel-Importen.

Ab-Hof-Verkauf und Foodcoops

Der Biohof Schmidt im Weinviertel setzt beispielsweise auf eine Vielfalt an Gemüse und Getreide und auf Sonderkulturen wie Leinsamen, Kichererbsen, Hirse, Amaranth oder Saflordistel. Das Getreide wird direkt am Hof verarbeitet, etwa zu Nudeln und insgesamt werden 70 Prozent der produzierten Lebensmittel auch direkt am Hof verkauft. Zusätzlich setzt der Betrieb auf Foodcoops, also Gemeinschaften, die den Ab-Hof-Bezug organisieren und dann unter den Teilnehmern verteilen. Für den Bio-Gewürz-Anbieter Sonnentor liefert der Hof zudem Gewürze und Öle. Dadurch sei der Hof unabhängig von einzelnen, großen Abnehmern wie die Gastronomie, heißt es in dem Bericht.

In der Krise ist die Nachfrage nach Ab-Hof-Gemüse stark gestiegen, was auch der Biohof Schmidt bei Foodcoops merkte. „Am Anfang wurde bei dem Hofladen die Türe eingerannt, durch den Trend zum Brotbacken war zum Beispiel Mehl besonders begehrt. Auch die Erdäpfel waren plötzlich alle weg, was sehr erfreulich war“, wird Mary Schmidt in dem Report zitiert. Mit dem Lerchenhof im Kamptal und dem solidarischen Landwirtschaftsprojekt Biosain beleuchtet der Bericht zwei weitere Beispiele für kleinteilige Bio-Landwirtschaft mit krisensicheren Absatzmodellen.

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Agrarförderung an Umweltkriterien knüpfen

Der Appell von Greenpeace und Arche Noah richtet sich an die Politik, die Agrarförderung auf solche Betriebe auszurichten. „Landwirtschaftsministerin Köstinger und Umweltministerin Gewessler müssen jetzt die richtigen Schlüsse aus der Krise ziehen und dafür sorgen, dass die Agrarfördermilliarden in Zukunft vor allem umweltfreundlichen, vielfältigen Betrieben zugute kommen und nicht weiterhin eintönigen Monokulturen”, sagt Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich. Das Ziel, bis 2027 den Anteil der Bio-Landwirtschaft auf 40 Prozent zu heben sei nur mit einer Neuausrichtung der Förderung zu erreichen.

Derzeit werden die Förderungen hauptsächlich auf Basis der bewirtschafteten Fläche vergeben – die Agrarförderung für 2021 bis 2027 wird nun neu verhandelt. Noch bis Dienstag verhandeln die jeweiligen Agrarminister der EU-Länder und das EU-Parlament die nächste „Gemeinsame Agrarpolitik“. Ein erstes Ergebnis war die Verschiebung des Inkrafttretens der neuen Bio-Verordnung um ein Jahr, also auf 1. Jänner 2022. Die Branche begrüße diese Verschiebung, da so genug Zeit bleibe, die Regeln im Detail auszuarbeiten, wie der Biobauern-Verband Bio Austria in einer Aussendung bekannt gab.

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