Südkorea

Bericht: Hyundai-Tochter Kia soll das Apple Car umsetzen

© Kia Motors
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Die Gerüchte um die Arbeiten an einem möglichen Apple Car, das in den nächsten Jahren das Licht der Welt erblickt, verdichten sich immer mehr – und zwar in Südkorea. Denn dort sitzt der große Autohersteller Hyundai Motors, zu dem seit mittlerweile 1998 auch die Marke Kia gehört. Früheren Berichten zufolge soll Hyundai jener Autohersteller sein, der für Apple ein Elektroauto mit Selbstfahr-Funktionen bauen könnte.

Nun wird das Bild noch ein wenig klarer. Laut dem südkoreanischen Medium Edaily hat Hyundai Motors nun seine Tochter Kia (mittlerweile ohne „Motors“ hinten dran) damit beauftragt, die Arbeit am Apple Car zu übernehmen. Parallel dazu hat Kia angekündigt, dass man international nach Partnern in Sachen Elektromobilität sowie autonomem Fahren suche. Die Mutter Hyundai jedenfalls hat mit dem irischen Technologieunternehmen Aptiv (zuvor Delphi Automotive) bereits eine milliardenschwere Kooperation für Technologien für selbstfahrende Autos geschlossen. Auch in Europa wurde Level-4-Fahren bereits getestet.

Hyundai & Aptiv: Milliardenschweres Joint Venture für selbstfahrende Autos

Skateboard-Plattform für Spezialfahrzeuge

Aber zurück zu Kia. Wie auch die Mutter Hyundai setzt die Marke in den nächsten Jahren natürlich sehr stark auf Elektromobilität. „Kia stellt die Popularisierung von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) in den Mittelpunkt und plant, sein globales Produktportfolio bis 2027 um sieben neue, rein batteriebetriebene Modelle zu erweitern. Diese BEV-Palette wird Limousinen, SUVs und MPVs beinhalten und sich über ein breites Spektrum an Segmenten erstrecken“, heißt es aus Südkorea. Die Modelle basieren auf der neuen Elektrofahrzeugplattform E-GMP (Electric-Global Modular Platform) von Hyundai – sie soll hohe Reichweiten und schnelles Laden ermöglichen.

Und – das wiederum deutet auf Apple hin – hat Kia kürzlich angekündigt, für Firmenkunden eine „Reihe zweckgebundener Spezialfahrzeuge“ bauen zu wollen – sie werden „Purpose-Built Vehicles“, kurz PBV, genannt. „Sie basieren auf flexiblen „Skateboard“-Plattformen und verfügen über modular aufgebaute Karosserien, um die spezifischen Mobilitätsanforderungen verschiedenster Firmen- und Flottenkunden zu erfüllen“, heißt es. Man werde bei der Entwicklung der Spezialfahrzeuge mit Partnern wie Canoo und Arrival kooperieren. Vielleicht wird das Apple-Auto also gar kein „normales“ Fahrzeug, sondern eher so etwas wie ein Robotertaxi, dass sich iPhone-Nutzer im Monatsabo à la Carsharing mieten können.

Shared Mobility wird bereits mitgedacht

„Es wird erwartet, dass sich die PBV-Nachfrage aufgrund des starken, nachhaltigen Wachstums der E-Commerce- und Carsharing-Dienste bis 2030 verfünffacht. Das Kia-Angebot an maßgeschneiderten PBVs könnte zum Beispiel Fahrzeuge für Carsharing- und Lieferdienste sowie Niederflurfahrzeuge für den Logistikbereich beinhalten“, so Kia weiter. Auch Investments in die Ride-Hailing-Dienste Grab in Südostasien und Ola in Indie zeigen, dass Kia sein Portfolio für Shared Mobility stetig ausbaut. Es würde verwundern, wenn Apple nicht zumindest in diese Richtung denkt und seinen hunderten Millionen Nutzern weltweit nicht auch entsprechende Dienste anbieten will.

Erfahrung im Carsharing hat Kia bereits. Seit 2018 gibt es das Carsharing-Joint-Venture mit Spaniens größtem Energiekonzern Repsol. Es heißt WiBLE und bietet Kunden über 500 Fahrzeuge vom Typ Kia Niro Plug-in Hybrid nach dem „Free-Floating“-Prinzip an. Man kann die Autos also innerhalb des Servicegebiets überall anmieten und wieder zurückgegeben. Für Apple sind all das womöglich interessante Bausteine für seine eigenen Mobilitätspläne.

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