Bericht: Investoren sollen Klarna mit 31 Milliarden Dollar bewerten
2020 war ein ziemlich steiles Jahr für Klarna: Eine 650 Millionen Dollar schwere Investmentrunde hob die Unternehmensbewertung auf 10,65 Milliarden Dollar, der Umsatz stieg auf mehr als eine Milliarde Dollar, und der Wandel vom B2B-Zahlungsanbieter hin zur Consumer-Brand mit eigenen Konten im Neobank-Stil wurde massiv vorangetrieben. Doch 2021 könnte das noch toppen.
Derzeit ist der „Buy Now Pay Later“-Dienst aus Schweden „nur“ das zweit wertvollste Fintech aus Europa – denn Checkout.com mit einer Bewertung von 15 Milliarden Dollar hat Klarna diesen Rang im im Jänner 2021 an Checkout.com aus Großbritannien abgegeben (Trending Topics berichtete). Doch bald sollten die Schweden rund um CEO Sebastian Siemiatkoski wieder ganz oben am Treppchen stehen.
Denn wie Bloomberg und CNBC berichten, soll schon bald eine Finanzierungsrunde folgen, die Klarna auf eine satte Bewertung von 31 Milliarden Dollar heben könnte. Wer die Investoren sein sollen, ist nicht bekannt. Bekannt ist, dass mit Atomico, Sequoia Capital, Blackroud, Ant Group, H&M, Silver Lake und Snoop Dogg bereits an Bord sind – es gibt also eine Reihe potenter Investoren, die noch einmal nachlegen könnten. Nachdem 2020 650 Millionen Dollar aufgenommen wurde, könnte es auch durchaus sein, dass das neuerliche Investitionsvolumen in Richtung einer Milliarde geht.
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Im BNPL-Business
Frisches Geld kann Klarna sicher gut brauchen. Das Krisenjahr 2020, in dem viele Konsumenten mit oder ohne Geldproblemen zu Ratenzahlungen im Internet griffen, hat dem schwedischen Fintech auch wie berichtet Verluste von 167 Millionen Dollar eingebracht. Dafür sind mittlerweile 87 Millionen Menschen, die mit Klarna im Netz gezahlt haben, und es gibt rund 250.000 Händler online wie offline, die das Zahlungsangebot im Programm haben.
Die USA ist dabei ein ganz wichtiger Wachstumstreiber der 17 Märkte, in denen Klarna tätig ist – dort kommen 15 Millionen (27%) der Gesamtnutzer her. In den USA gibt es aber mit Affirm auch einen großen Rivalen im BNPL-Geschäft, der bereits seinen Börsengang absolviert hat und aktuell bei einer Bewertung von 24 Milliarden US-Dollar kommt. Und es ist ein Mitbewerber, der den europäischen Markt noch gar nicht angegangen ist.
Doch mit Ant Group hat Klarna auch einen Fuß im chinesischen Markt. Zwar wurde Ant Group vom chinesischen Regime zurecht gestutzt, doch das muss Klarna nicht daran hindern, hinter der großen Firewall zu expandieren. Dazu wurde in China bereits eine Präsenz aufgebaut. Probleme könnten Klarna und andere BNPL-Dienste von Behörden bekommen. Diese sehen sich die Services für Ratenzahlungen immer genauer an, weil sie Konsumenten dazu bringen könnten, mehr Geld auszugeben als sie haben bzw. zurückzahlen können.
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