Risikokapital

Berliner FinTech N26 soll mehr als 100 Millionen Dollar Investment von Tencent erhalten

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Das Berliner FinTech-Startup N26 steht offenbar vor einer Finanzierungsrunde in Rekordhöhe. Der chinesische Internet-Riese Tencent soll 100 Mio. Dollar in die junge Bank stecken, wie Trending Topics aus vertrauenswürdiger Quelle erfahren hat. Offiziell bestätigen will das Unternehmen das Investment noch nicht. Tencent war bisher noch nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Laut Informationen deutscher Medien könnte das Funding schon in den nächsten Tagen abgeschlossen und offiziell verkündet werden.

PayPal-Gründer und Zalando-Vorstand investierten in N26

Bereits im November vergangenen Jahres gab es Gerüchte um ein Millionen-Investment – die letzte Runde (Series B) wurde im Sommer 2016 mit 40 Mio. Euro geschlossen. Zu den Investoren von N26 gehören unter anderem der reichste Mann Asiens, Li Ka-Shing, PayPal-Mitgründer und Silicon-Valley-Investor Peter Thiel sowie Vorstandsmitglieder des Online-Modehändlers Zalando.

Das von den zwei Österreichern Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gegründete Startup würde sich mit der neuen 100-Mio-Dollar-Runde an die Spitze der FinTech-Investments in Europa stellen. Vergangene Woche ließ die Solarisbank mit einem Investment über 56,6 Mio. Euro von europäischen Großbanken aufhorchen – die letzte Runde des britischen N26-Konkurrenten Revolut bewegte sich ebenfalls in dieser Größenordnung. Revolut ist am europäischen Markt ein starker Konkurrent für N26. Das britische FinTech hat mittlerweile rund 1 Mio. Nutzer und ist vergangenes Jahr auch in Deutschland und Österreich gestartet. Revolut hat zudem eine europäische Banklizenz beantragt.

Expansion in die USA steht bevor – vielleicht auch China?

N26 hat seit Sommer 2016 eine Banklizenz und mittlerweile mehr als 750.000 Kunden. Für heuer hat sich die junge Bank vorgenommen die Millionen-Kunden-Marke zu knacken. „Wir wachsen täglich um rund 2.000 Kunden“, sagte Stalf Ende Februar in einem Interview mit der dpa. N26 ist mittlerweile in 17 Ländern tätig und will Mitte des Jahres in die USA expandieren. Das US-Geschäft wird von New York aus gesteuert. Dass nun ausgerechnet Tencent in das Berliner Fintech investiert, könnte ein Hinweis auf einen Markteintritt von N26 in China sein.

Tencent gehört mit einer Marktkapitalisierung von umgerechnet 448 Mrd. Dollar zu den zehn größten börsennotierten Firmen der Welt. Der chinesische Konzern ist in nahezu allen Online-Geschäftsfeldern tätig und betreibt mit WeChat einen der im asiatischen Raum größten Messaging-Dienste. WeChat umfasst auch einen Payment-Dienst, der seit vergangenem Jahr auch für chinesische Touristen in Deutschland verfügbar ist. Bisher arbeitet Tencent dazu mit Wirecard zusammen. WeChat Pay hat bereits mehr als 600 Mio. Nutzer – WeChat selbst hat kürzlich die Milliarde geknackt.

Tencent und Alibaba im Kaufrausch

Mit Alibaba hat Tencent am Heimatmarkt China einen starken Gegenspieler. Besonders interessant ist für die beiden Konkurrenz-Konzerne der Mobile-Payment-Markt in China, der mit fast 13 Bio. Dollar bewertet wird. Auch Alibaba hat seinen Bezahldienst Alipay vergangenes Jahr in Deutschland für chinesische Touristen gestartet. Tencent und Alibaba waren 2017 regelrecht im Kaufrausch und haben gemeinsam mehr als zehn Mrd. Dollar für Firmenübernahmen ausgegeben.

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