Berliner Supermarkt zeigt Kosten für Umweltschäden am Preisschild an
Die Fleischindustrie gehört zu einem der größten Treibhausgas-Verursacher. In den Preisen im Supermarkt spiegelt sich das allerdings nicht wieder. Der Discounter Penny, eine Kette der Rewe, will darauf nun in einer Berliner Filiale aufmerksam machen. Naben den normalen Preisschildern werden dort zusätzliche Schilder mit den „wahren Kosten“ angebracht. Dort sind die Auswirkungen der Produktion auf die Umwelt eingerechnet: Treibhausgas-Emissionen, Überdüngung, Energiebedarf.
Fleisch um 173 Prozent teurer
Dafür hat die Supermarkt-Kette die Universität Augsburg damit beauftragt, diese zusätzlichen Kosten für 16 Eigenmarken-Produkte zu berechnen. Die kamen zu dem Ergebnis, dass beispielsweise Fleisch aus konventioneller Zucht bei Berücksichtigung der Auswirkungen auf die Umwelt um 173 Prozent teurer würde. 500 Gramm gemischtes Faschiertes würde bei Penny dann statt 2,79 Euro 7,62 Euro kosten. Biofleisch kommt zwar besser davon, aber auch da betrug der Preisaufschlag noch immer 126 Prozent.
„Wahre Kosten“ werden nicht verrechnet
Auch bei Milchprodukten stellten die Forscher teils massive „versteckte Kosten“ fest – Milch würde um 122 Prozent teurer, Gouda um 88 Prozent und Mozzarella um 52 Prozent. Am geringsten waren die Auswirkungen bei Äpfeln (8 Prozent) oder Tomaten (12 Prozent). Diese höheren Preise wird der am Mittwoch in Berlin eröffnete Nachhaltigkeits-Supermarkt direkt neben den Verkaufspreisen ausweisen, sie aber nicht verrechnen. Würde man die Preise tatsächlich erhöhen, rechnen die Forscher laut der deutschen Nachrichtenagentur dpa mit einem Lenkungseffekt hin zu einer stärker pflanzlichen Ernährung mit mehr Bio-Produkten.