Bernd Bickel: Österreichischer Forscher wird mit dem „Tech-Oscar“ ausgezeichnet
Wer neuere „Star Wars“-Filme oder „Fluch der Karibik“ gesehen hat, der hat auch die Arbeit von Bernd Bickel gesehen. Der gebürtige Vorarlberger hat mit „Medusa Performance Capture“ ein System entwickelt, mit dem Gesichter von Schauspielern für Filme oder Videospiele bis in die Poren und Falten digitalisiert werden können. Zehn Jahre forschte Bickel, unterstützt von den Kollegen Thabo Beeler, Derek Bradley und Markus Gross an der Technologie, die seit 2014 auch in Hollywood von Disney eingesetzt wird.
Für seine Arbeit wird Computerwissenschaftler, der heute am IST Austria in Klosterneuburg tätig ist, jetzt von der Academy of Motion Arts and Sciences (ja genau, DIE Academy) mit dem „Technical Achievement Award 2019“, besser bekannt als „Tech-Oscar“, ausgezeichnet. Der Preis wird bereits am 9. Februar, also dieses Wochenende, im Beverly Wilshire in Beverly Hills vergeben – also einige Wochen vor der großen Oscar-Gala.
Digitalisierte Gesichter in 3D
Bickel hat die Arbeit an „Medusa Performance Capture“ im Rahmen seiner Dissertation an der ETH Zürich begonnen und dann während seiner Zeit bei Disney Research fortgesetzt. Das Besondere der Technologie: Mit Hilfe von Software und einer mobilen Anordnung an Kameras und Lichtern können Gesichter in voller Bewegung und ohne Markierungen hochauflösend in 3D erfasst und digitalisiert werden. Bickels Co-Preisträger Beeler, Bradley und Gross haben das System dann weiter entwickelt.
Nach seiner Zeit bei Disney Research und an der TU Berlin ist Bickel in seine Heimat Österreich ans IST Austria zurückgekommen, wo er sich mit Computergrafik, Animation und 3D-Druck beschäftigt. Das IST Austria (kurz für Institute of Science and Technology Austria) hat übrigens mit dem IST Cube einen Startup-Fonds in der Höhe von 5 Millionen Euro aufgelegt. Der integrierte Accelerator hat zudem eine JumpStart-Förderung des Austria Wirtschaftsservice erhalten (Trending Topics berichtete).