Bespark Bio: Bezahlbare Medikamente durch zukunftsfähige Produktionsprozesse

Das Biotech-Startup Bespark Bio setzt sich für effizientere Herstellungsprozesse in der pharmazeutischen Industrie ein. Die geballte Expertise des Gründungsteams soll dazu beitragen, hohe Kosten bei der Produktion überlebenswichtiger Medikamente zu senken. Co-Founder und COO Monika Mangold erklärt dem Startup Interviewer von Trending Topics das Konzept von Bespark Bio.
Kannst du uns dein Startup vorstellen? Was macht ihr genau?
Monika Mangold: Lebensrettende Medikamente existieren – doch für viele Patienten bleiben sie unerschwinglich. Ein drastisches Beispiel: Die Behandlung mit Soliris, einem monoklonalen Antikörper gegen seltene Erkrankungen des Blutsystems kostet rund 500.000 Dollar pro Jahr. Manche Gentherapien schlagen sogar mit bis zu 3,5 Millionen Dollar pro Patient:in zu Buche. Diese Preise sind kein Zufall – sie sind das Resultat extrem komplexer Entwicklungsprozesse und ineffizienter, schwer skalierbarer Produktionsmethoden.
Genau hier setzt Bespark Bio an. Unsere Mission: Wir revolutionieren die Produktion von Biotherapeutika, um lebensrettende Medikamente für mehr Menschen zugänglich zu machen. Unser Biotech-Startup entwickelt maßgeschneiderte Herstellprozesse für moderne Impfstoffe, Immunonkologie-Produkte sowie Zell- und Gentherapien – und setzt dabei auf echte Innovation. Wir kombinieren vorentwickelte Rahmentechnologien mit Maschinellem Lernen, Prozess-Simulation und Digitalisierung. Das macht biopharmazeutische Produktionsprozesse effizienter, robuster und skalierbarer. So helfen wir unseren Kunden, bahnbrechende Therapien schneller und kostengünstiger auf den Markt zu bringen – und ermöglichen mehr Patienten den Zugang zu lebensverändernden Behandlungen.
Wer ist im Gründungsteam?
Wir – Matthias Müllner (CEO), Monika Mangold (COO) und Dieter Palmberger (CTO) – sind promovierte Biowissenschaftler mit über 40 Jahren kombinierter Erfahrung in der Biotechnologie und der pharmazeutischen Industrie. Im August 2023 haben wir Bespark Bio gegründet – mit einer klaren gemeinsamen Vision: wissenschaftliche Innovationen in praxisnahe Technologien zu überführen.
Was ist die Geschichte hinter deinem Startup?
In mehreren Jahrzehnten in der Life-Science-Branche haben wir immer wieder dasselbe frustrierende Muster erlebt: Vielversprechende Therapien scheitern nicht an mangelnder Wirksamkeit, sondern an den enormen Entwicklungskosten. Ein zentraler Engpass sind dabei die Produktionsprozesse: Sie sind oft komplex, ineffizient und schwer skalierbar. Gerade junge Biotech-Unternehmen verfügen selten über das nötige Know-how, die Ressourcen oder die Infrastruktur, um von Anfang an eine effiziente Prozessentwicklung sicherzustellen.
Dabei ist eine durchdachte Produktionsstrategie essenziell – Wer hier nicht früh die richtigen Weichen stellt, steht in späteren Entwicklungsphasen vor immensen Kosten und langwierigen Optimierungszyklen. Genau deshalb haben wir Bespark Bio gegründet. Unsere Lösung: intelligente, datengetriebene Prozessentwicklung, die Biotech-Firmen hilft, innovative Therapien schneller, robuster und kosteneffizienter auf den Markt zu bringen.
Was unterscheidet dein Startup von der Konkurrenz?
In der Biotech- und Pharma-Industrie entscheiden Zeit und Effizienz über Erfolg oder Scheitern. Doch herkömmliche Prozessentwicklung ist oft langsam, teuer und voller Unsicherheiten. Hier setzt Bespark Bio mit einem völlig neuen Ansatz an. Wir kombinieren Rahmentechnologien mit maschinellem Lernen und modernster datengesteuerter Modellierung – eine einzigartige Verbindung, die Entwicklungszeiten drastisch verkürzt, die Prozessqualität optimiert und die Kosten erheblich senkt.
- Frameworks statt Trial-and-Error: Wir nutzen vorentwickelte Rahmentechnologien, die als Startrampe für unsere Kunden dienen. Statt jedes Projekt bei null zu starten, ermöglichen wir eine schnelle und flexible Prozessanpassung, die die Entwicklungszeiten erheblich verkürzt.
- Daten statt Vermutungen: Unser Ansatz basiert weiters auf maschinellem Lernen, digitalen Zwillingen und hybrider Modellierung. Das reduziert teure Bioreaktorläufe, eliminiert unnötige Experimente und ermöglicht fundierte Entscheidungen auf Basis präziser Simulationen.
- Skalierbare Lösungen für die Zukunft der Bioproduktion: Wir reduzieren den experimentellen Aufwand um bis zu 50 Prozent, beschleunigen damit die Entwicklung, senken die Kosten und steigern die Prozessqualität. Ob Gentherapien, monoklonale Antikörper oder personalisierte Medizin – unser „Advanced Development“ macht die Produktion wirtschaftlicher und schließt eine essenzielle Lücke im Markt.
Welche Technologien setzt ihr ein, bzw. welche hauseigene Tech habt ihr entwickelt?
Unsere Rahmentechnologien oder Frameworks sind das Ergebnis jahrelanger Entwicklungsarbeit. Sie bestehen aus vorentwickelten modularen Prozessbausteinen, die sich flexibel kombinieren und individuell anpassen lassen. Damit eliminieren wir die aufwendige und zeitintensive Auswahl spezifischer Prozesstechnologien, -parameter und -geräte in Kundenprojekten. Das spart wertvolle Entwicklungszeit und macht Prozesse effizienter.
Unser KI-gestützter Ansatz, für den wir im Rahmen einer strategischen Zusammenarbeit eine Technologie der Firma Novasign nutzen, geht noch einen Schritt weiter: Er ermöglicht datenbasierte Prozessoptimierung, prädiktive Analysen und die Simulation von Prozess-Szenarien mit minimalem Laboraufwand, was die Effizienz erheblich steigert. Das Ergebnis: Schnellere, präzisere und kosteneffizientere Entwicklung biopharmazeutischer Herstellprozesse – für eine Produktion, die wirklich zukunftsfähig ist.
Wer ist eure Zielgruppe und wie erreicht ihr sie?
Unsere Kunden sind innovative Biotech- und Pharmaunternehmen, die skalierbare und effiziente Lösungen für die Produktion moderner Therapien suchen – von Impfstoffen über Immun-Onkologie-Produkte bis hin zu Gen- und Zelltherapien. Um sie gezielt zu erreichen, setzen wir auf eine mehrdimensionale B2B-Strategie: Wir zeigen Präsenz auf Fachkongressen, um uns direkt mit Entscheidern und Branchenführern zu vernetzen, setzen auf digitale Kanäle von LinkedIn bis zu gezieltem Content-Marketing und veröffentlichen Fachpublikationen.
Zusätzlich setzen wir auf ein B2B2B-Modell: Durch die Auslizenzierung unserer Technologien an Auftragshersteller skalieren wir schneller und erzielen eine breitere Marktpräsenz – so profitieren nicht nur unsere direkten Kunden, sondern die gesamte Branche von unseren Lösungen.
Wie sieht es mit bisherigen Finanzierungen aus? Gibt es schon Investoren?
Bespark Bio konnte erfolgreich erste Fördermittel sichern, darunter Unterstützung vom Austria Wirtschaftsservice (aws) und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Diese Mittel ermöglichen es uns, unsere innovativen Technologien gezielt weiterzuentwickeln und unsere Marktpräsenz strategisch auszubauen. Wir sind offen für weitere strategische Partnerschaften und Investitionen, um unser Wachstum zu beschleunigen.
Kannst du uns dein Geschäftsmodell erklären? Wie generiert dein Startup Einnahmen?
Der Markt für Biotherapeutika wächst rasant. Mit der steigenden Zahl an Krebs-, genetischen und Infektionskrankheiten und einem prognostizierten Marktvolumen von 60 Milliarden US-Dollar für Gentherapien bis 2030 war Innovation in der Bioproduktion noch nie so entscheidend wie heute. Unser Geschäftsmodell ist mehrdimensional und kombiniert zwei zentrale Einnahmequellen:
- Fee-for-Service: Wir bieten maßgeschneiderte Prozessentwicklung als Dienstleistung an – von der frühen Optimierung bis zur Skalierung für die kommerzielle Produktion.
- Lizenzvereinbarungen: Unsere proprietären Technologien werden an Biotech- und Pharmaunternehmen sowie Auftragshersteller auslizenziert. Dabei kombinieren wir Meilenstein-Zahlungen in der Entwicklungsphase mit laufenden Tantiemen, sobald die Technologie marktreif wird.
Was sind die nächsten Schritte für dein Startup? Hast du spezifische Ziele für die Zukunft?
Unser Fokus liegt auf der Weiterentwicklung unserer Technologien und Frameworks, dem Ausbau unseres Teams und unserer Kapazitäten sowie der Erweiterung unseres Kundenstamms. Langfristig möchten wir uns als führenden Partner für Prozessentwicklung im globalen Markt etablieren.
Hast du Tipps für andere Gründer:innen?
Investiert in ein starkes Team, das nicht nur fachlich überzeugt, sondern auch eure Leidenschaft teilt und setzt auf Innovation, die echten Mehrwert bietet. Ein solides Netzwerk und regelmäßiger Austausch mit Experten aus der Branche sind ebenso entscheidend. Bleibt außerdem flexibel, um auf Marktveränderungen und Kundenfeedback eingehen zu können.
Diese Story ist mit dem Startup Interviewer, einem AI-Tool von Trending Topics entstanden. Willst du ebenfalls zu deinem Startup von unserer AI interviewt werden, dann klicke hier. Weitere Startup-Interviews findest du hier.
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