USA

Bidens Steuerpläne lassen Bitcoin und andere Krypto-Assets taumeln

US-Präsident Joe Biden streitet mit der EU über Subventionen. © Gage Skidmore (CC BY-SA 2.0)
US-Präsident Joe Biden streitet mit der EU über Subventionen. © Gage Skidmore (CC BY-SA 2.0)
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Nach dem Roten Sonntag folgt ein noch heftigerer Schwarzer Freitag: In den vergangenen Stunden ist der Preis von Bitcoin um mehr als 12 Prozent eingebrochen, BTC wird nunmehr unterhalb der Marke von 40.000 Euro (50.000 Dollar) gehandelt. Noch deutlich trifft der Absturz die meisten Altcoins, allen voran Ether, das nach dem Allzeithoch von mehr als 2.100 Euro gestern, Donnerstag, auf nunmehr weniger als 1.800 Euro gefallen ist.

Die Ursachensuche für den plötzlichen, wiederholten Absturz nach Monaten immer neuer Rekorde ist voll am Laufen. Beobachter sprechen aktuel vor allem mit einem Zusammenhang der Steuerpläne des neuen US-Präsidenten Joe Biden. Dieser hatte am Donnerstag in den Vereinigten Staaten Reformen bei den Steuern angekündigt. Ganz wesentlich für Investoren ist dabei, dass Biden die Kapitalertragssteuer empfindlich erhöhen will, wie Berichte nahelegen. Seine Pläne sehen vor, dass Steuern auf Kapitalerträge auf 39,6 Prozent für all jene erhöht werden sollen, die mehr als eine Million Dollar pro Jahr verdienen.

Das Ganze läuft unter dem „American Families Plan“. Wie berichtet hat Biden auch ein Infrastrukturprogramm mit einem Volumen von 2,3 Billionen Dollar vorgelegt, das auch Elektromobilität in den USAA mit satten 220 Milliarden Dollar fördern will (mehr dazu hier). Irgendwie müssen diese massiven Programme finanziert werden – und eine höhere Kapitalertragssteuer wäre ein Hebel. Doch das muss Biden auch erst einmal durch den US-Kongress boxen. Die Republikaner sind dagegen, die Demokraten von Biden haben im Senat nur eine hauchdünne Mehrheit. SOmit ist noch längst nicht gegessen, dass die Steuerpläne, die offiziell noch nicht bestätigt sind, auch wirklich kommen.

Bidens Steuerpläne lassen Bitcoin und andere Krypto-Assets taumeln

Steuerthema wird auch in Europa drängender

Doch schlechte Nachrichten können am Krypto-Markt immer sehr schnell gröbere Auswirkungen haben. „Westliche Fonds begannen, Bitcoin aufgrund des Biden-Steuerplans aggressiv abzustoßen“, sagte Avi Felman, Chefhändler und Portfolio-Manager bei BlockTower Capital, einer Krypto- und Blockchain-Investmentfirma in New York, gegenüber Reuters. Allerdings erwartet er, dass das kein längerer Trend ist. Auf News basierende Verkaufstendenzen würden sich in der Regel schnell umkehren. Auch an der Wall Street wurde negativ auf die Berichte über höhere eine Kapitalertragsteuer reagiert und dürfte Anleger verunsichert haben.

Bisher war die Corona-Pandemie ein wesentlicher Treiber des Bitcoin-Kurses. Weil Staaten zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise immer neues Geld in den Markt pumpten, begannen immer mehr Anleger und auch größere Unternehmen, in Bitcoin und auch andere Krypto-Assets zu flüchten. Auch der steile Aufstieg der Neobroker ist damit zu erklären, weil immer mehr Menschen auf der Suche nach alternativen Investmentmöglichkeiten sind und sich nicht mehr auf Fiatgeld am Sparbuch verlassen möchten.

Würde Biden, der den Staatshaushalt nach Billionen schweren Hilfspaketen stabilisieren muss, seine Steuerpläne durchbringen, wären das die ersten größeren Steuererhöhungen seit 1993 in der immer noch führenden Wirtschaftsnation der Welt – und hätte möglicherweise auch Auswirkungen auf das Investitionsklima.

Dem Manager Magazin zufolge ist die Besteuerung von Bitcoin und Co in Deutschland umstritten. Im Wirtschaftsmotor der EU will das Bundesfinanzministerium nun bald klare Regeln vorlegen, wie die Gewinne aus Geschäften mit Kryptowährungen nun korrekt zu besteuern sind. Auch in Österreich wird es spannend werden, ob das Finanzministerium die Besteuerung von Bitcoin überdenkt. Derzeit sind die Regeln relativ attraktiv.

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