Kopfhörer, E-Reader & Co.

Biegsame Solarzelle von schwedischen Entwicklern lässt Geräte sich selber laden

Henrik Lindström and Giovanni Fili mit den Farbstoffsolarzellen ©epo20
Henrik Lindström and Giovanni Fili mit den Farbstoffsolarzellen ©epo20
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Mit dem Fahrrad entspannt auf der Wiener Ringstraße radeln, dem Murradweg in der Steiermark folgen oder einen Gipfel hinauf sporteln und nebenbei Strom erzeugen. Das soll bald möglich sein. Entscheidend dabei wäre aber nicht das Radeln an sich, sondern die Kopfbedeckung. Die Schweden Henrik Lindström und Giovanni Fili haben eine flexible Farbstoffsolarzelle entwickelt, welche laut den Angaben in fast jeder Form oder Farbe gedruckt werden kann. Dadurch sollen diese in die verschiedensten elektronischen Geräte unauffällig integriert werden können und so dafür sorgen, dass die Geräte stets geladen sind. Ihre Premiere werden die Farbstoffsolarzellen in Kürze integriert in Fahrradhelmen und drahtlosen Kopfhörern feiern, so die aktuellen Pläne.

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Strom aus allen Formen von Licht

Die Technologie hinter den Farbstoffsolarzellen ähnelt dem der Photosynthese, so einer der Erfinder Lindsttröm. So können die Solarzellen aus allen Formen von Licht Strom erzeugen und laden sich somit auch in Innenräumen auf. Die Technologie dabei ist nicht neu. So hat der Wissenschaftler Lindström diese bereits nach eigenen Angaben 1994 während seiner Promotion an der Universität Uppsala erfolgreich reproduziert. Marktfähig war diese damit aber noch nicht. Denn bisher bestanden die Farbstoffstolarzellen aus einer transparenten Substratplatte, welche mit einem leitfähigen Oxidmaterial (Indium-Zinn-Oxid) bedeckt sei. Diese Materialien sind aber sehr teuer.

2008 gründete Giovanni Fili die Firma Exeger mit Ziel, die Farbstoffsolarzellen zu kommerzialisieren. Seit 2009 ist auch Lindström in der Firma mit beschäftigt. Der entscheidende Unterschied bei ihren Farbstoffsolarzellen sei den Angaben nach, dass sie die teuren und ineffizienten Materialien durch ein neues Elektrodenmaterial ersetzt haben, das eine 1 000-mal höhere Leitfähigkeit hat. Für Juni ist nun das erste Produkt der Firma mit den Farbstoffzellen geplant. Einem Fahhradhelm mit integrierten Lichtern soll nun der Markteintritt gelingen. Auch kabellose Kopfhörer seien bereits in der Entwicklung, so die Schweden.

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Gewinner des Europäischen Erfinderpreises 2021

Dabei soll es aber nicht bleiben. Die Farbstoffsolarzellen, bei welchen sich die Elektroden direkt hinter einer lichtabsorbierenden Schicht befinden und somit eine effizientere Nutzung von Lichtquellen ermöglichen, sollen zukünftig in ganz verschiedenen Bereichen eingesetzt werden. So werden laut den Angaben im Moment mehrere potenzielle Einsatzmöglichkeiten erforscht, von der Stromversorgung von Smartphones bis hin zu der  Installation auf Oberflächen wie Fassaden, Dächern und Fenstern. Angefertigt werden die Farbstoffsolarzellen dabei im Siebdruckverfahren, wodurch eine flexible Design-Anpassung möglich sei.

Das Konsortium des Europäischen Erfinderpreises 2021 vom Europäischen Patentamt konnten sie damit bereits überzeugen. Erst aktuell wurden sie von diesem mit dem Europäischen Erfinderpreis 2021 in der Kategorie „KMU“ ausgezeichnet.

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