Biezen: SPAR bietet ab Februar exklusiv Wiener Cremehonig an
„Wenn die Bienen aussterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen“ – das soll schon Albert Einstein erkannt haben. Die Aussage dürfte zwar eher nicht von ihm stammen und ist auch ein wenig überzeichnet, dennoch spielen Bienen eine bedeutende Rolle in der Landwirtschaft. Marian Aschenbrenner hat das erkannt und will sich mit seinem Bienenzentrum, kurz Biezen, für die Honig produzierenden Insekten einsetzen. Seine Produkte gibt es nun auch bei SPAR.
Zusammenschluss von Imkerinnen und Imkern
„Ich sehe es als meine Berufung als Imker für Umweltschutz einzutreten, dass unsere Bienen und deren wilde Geschwister einen gesunden Lebensraum vorfinden“, erzählt Aschenbrenner. Bei Biezen handelt es sich um einen Zusammenschluss von mehreren Imkerinnen und Imkern, um Imkereikurse anzubieten und Menschen die Welt der Bienen näherzubringen. „Als Grundlage für die Kurse wird natürlich ein Imkereibetrieb benötigt, von dem man lernen kann. Dieser hat sich aus meinem Hobby heraus entwickelt“, erzählt Aschenbrenner. „Ich sehe Biezen als eine Ausbildungsimkerei, die neben der Tradition des Imkereihandwerks neue Wege gehen will und sich aktiv für den Bienen- und Wildbienenschutz einsetzt.“
250 Bienenvölker in Wien
Biezen produziert und verkauft Bienenprodukte und vermehrt sowie verkauft Bienenvölker und Königinnen. Als Partner der Imker.ag (Schule der Erwerbsimker, Anm.) bietet man außerdem Imkereiausbildungen an. „Wir haben im Schnitt 250 Bienenvölker“, erzählt Aschenbrenner. Die machen viel Arbeit: „Von März bis September sind wir bei unseren Bienen, unterstützen diese, wenn sie uns brauchen oder Honig zu ernten ist. Sonst sind wir in der Saison mit der Vermehrung von Völkern und Königinnen beschäftigt. Im Herbst und Winter dreht sich alles um die Bienenprodukte, dir wir dann veredeln und abfüllen. Und natürlich finden im Winter auch Reparatur- und Vorbereitungsarbeiten für die kommende Saison statt.“
Kurse starten wieder ab März
Im März sollen dann der nächsten Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene starten. Aschenbrenner: „Gestartet haben wir vor fünf Jahren mit einem Anfänger-Praxiskurs. Seit der Corona-Pandemie haben wir uns mit vielen anderen Profiimkern zusammengeschlossen und gemeinsam mit unserer Interessensvertretung eine Schule gegründet, die imker.ag. Wir sind der Wiener Standort und bieten ab März wieder Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse an und arbeiten auch an Imkerei-relevanten Inhalten und Kursen, die in Österreich und Deutschland angeboten werden, mit.“ Auch Profikurse seien in Planung, werden aber voraussichtlich erst ab dem kommenden Jahr oder frühestens ab Herbst 2021 angeboten.
„Den Bienen ist Corona egal“
Das setzt natürlich voraus, dass die Covid-19-Infektionen noch weiter zurückgehen. Den Bienen sei die Pandemie egal gewesen, erzählt Marian Aschenbrenner, für das Team habe es aber einige Herausforderungen gegeben. „Für die Bienen war Corona egal. Somit waren wir eigentlich von Anfang an am Arbeiten, weil uns unsere Bienen im Frühling mit dem ersten Lockdown intensiv gebraucht haben. Unsere Kurse mussten wir leider zum größten Teil verschieben. Unabhängig von Corona war 2020 das schlechteste Honigjahr, seit ich imkere. Das lag am kalten Regenwetter im Mai bis Anfang Juni. Zum Glück hatten die Imkerinnen und Imker durch Corona mehr Zeit und haben vermehrt bei uns um Bienenvölker und Königinnen angefragt. Das hat uns über das Jahr gerettet.“ Grundsätzlich sei das letzte Jahr betrieblich erfolgreich gewesen, „trotz der Ernteausfälle und natürlich ohne Märkte“ – aber eben auch anstrengender, erzählt Aschenbrenner.
Das Team von Biezen umfasst neben dem Gründer zwei Lehrlinge. Über den Sommer helfen auch Schülerinnen und Schüler und sogar ganze Familien bei der Honigernte aus, bereits im Frühling soll ein zusätzlicher Lehrling kommen. Aschenbrenner: „Die Ausbildung von Fachkräften sehe ich als einen integralen Bestandteil meines Betriebes! In der Imkerausbildung sind wie zu dritt und für die pädagogischen Programme sind noch weitere zwei bis vier Personen freiberuflich dabei.“
Vom Weihnachtsgeschäft …
Geld verdienen will man natürlich auch – und setzt dafür auf mehrere Standbeine, erzählt der Gründer: „Wir produzieren Honig und Imkereierzeugnisse, sind aber auch Profis in der Bienenvölker-und Königinnenvermehrung. Das hat sich dadurch ergeben, das unsere Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer natürlich mit ‚guten Bienen‘ ihr Hobby starten wollen und wir sie so gleich mit Wissen und gesunden Bio-Bienenvölkern versorgen können. Neben den Kursen bieten wir über den Sommer auch umweltpädagogische Programme für Schulen und Kindergärten in Wien an. Wir sind außerdem dabei, eine NGO für den Honig- und Wildbienenschutz zu gründen und sind für diese Idee von der Stadt Wien als Ökobusiness ausgezeichnet worden. Honig war für uns meist ein Nebengeschäft für die Weihnachtszeit.“
… zur Listung bei SPAR
Das dürfte sich künftig ändern. Seit Anfang Februar ist der Biezen-Honig auch bei SPAR erhältlich. Marian Aschenbrenner freut das naturgemäß: „Wegen all unseren Aktivitäten hat sich unser Honiglager langsam zu füllen begonnen. Letztes Jahr war zwar eine besonders schlechte Honigernte, aber wir hatten ein volles Lager. SPAR ist auf der Suche nach langjährigen Partnerschaften mit innovativen Landwirten und als solche sehen wir uns. Das hat perfekt zusammen gepasst. Jetzt haben wir einen fairen Abnehmer für unser tolles Produkt, für das wir gerade wegen all der anderen Aktivitäten nicht ausreichend Zeit für die Vermarktung haben.“
Vorerst wird es ein Produkt bei SPAR geben, dafür einen Klassiker, den „Marchfelder Cremehonig“. Marian Aschenbrenner erklärt die Besonderheiten: „Der Cremehonig setzt sich aus einem Anteil der Frühlingblüte und dem letzten Honig im Jahr der Sonnenblume zusammen. Weil beide Sorte sehr schnell kristallisieren, rühren wir diesen cremig.“ Cremehonig zu rühren sei allerdings „fast eine Wissenschaft“ und brauche es eine optimale Temperaturführung und eine perfekte Rührtechnik. „Nur dann kommt ein besonders feiner, sanft schmelzender Cremehonig heraus“, erklärt Aschenbrenner. Diesen wird es in allen INTERSPAR-Märkten und SPAR Gourmet-Filialen in Österreich geben.
„SPAR als Partner genau richtig“
Die Kooperation mit SPAR komme nach einem fordernden Jahr auf jeden Fall genau recht. „Eines haben wir sofort gemerkt mit Corona: Ohne unsere Gelegenheitsmärkte und den Weihnachtsmärkten haben wir dieses Jahr nur einen Bruchteil des normalen Umsatzes. Natürlich haben ein paar wenige Kunden bei uns online bestellt. Aber der Aufwand für das Verpacken und Versenden wirft uns vollkommen aus dem Arbeitsalltag. Hier ist ein Partner wie SPAR genau richtig. Wir können uns jetzt darauf verlassen, dass unser Honig zum Kunden findet und wir haben die Zeit um uns auf die Qualität und Versorgung unserer Bienen zu fokussieren“, freut sich Marian Aschenbrenner.
Dementsprechend freudig blickt er in die Zukunft: „Mein Ziel ist es weiter, ein Vorzeige- und Lernbetrieb zu sein, bei dem man offene Türen vorfindet. Wir werden bestimmt in den nächsten Jahren ein neues Betriebsgelände benötigen, um Materiallager sowie Verarbeitung und Büro an einem Ort zu haben. Wenn alles gut läuft und wir ausreichend Mitarbeiter ausbilden können, wäre das Ziel ein Betrieb mit ca. 500 Bienenvölkern. Für Wien träume ich schon länger von einem Ort, an dem wir unsere Imkereikurse sowie Angebote für Schule möglichst zentral anbieten können. Ob wir all das in fünf Jahren umsetzen können kann ich jetzt noch nicht sagen. Aber langweilig wird uns bestimmt nicht.“
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