Halbleiter

Big Fund III: China steckt weitere 44 Milliarden Euro in Chipfirmen

Symbolbild: China startet Big Fund III © Dall-E / Trending Topics
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China macht einen weiteren Vorstoß im Bereich der Halbleiterindustrie. Die Regierung der Volksrepublik stellt zusammen mit örtlichen Banken und Investoren einen weiteren Staatsfonds für die Halbleiterindustrie auf die Beine. 344 Milliarden Yuan sammeln die Verantwortlichen, umgerechnet entspricht das etwa 44 Milliarden Euro, berichtet heise. Es handelt sich um die dritte Ausgabe des National Integrated Circuit Industry Investment Fund, gemeinhin auch „Big Fund“ genannt. Im Jahr 2014 startete er mit 138,7 Milliarden Yuan, 2019 folgte die Fortsetzung mit 204 Milliarden Yuan. Nach heutigem Umrechnungskurs summieren sich alle drei Investitionsrunden auf 87 Milliarden Euro.

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Big Fund III im Zuge von Exporteinschränkungen gestartet

Zu den insgesamt 19 Geldgebern im aktuellen Fonds zählen maßgeblich das chinesische Finanzministerium (17,4 %), die China Development Bank Capital (10,5 %), die Shanghai Guesheng Group (8,7 %) und die China Construction Bank (6,3 %). Die Vorbereitungen für den Big Fund III laufen schon seit Sommer 2023. Damals zeichneten sich weitere Exportbeschränkungen nach China ab, die seitdem in Kraft getreten sind.

Die Einschränkungen betreffen insbesondere Lithografie-Systeme des Weltmarktführers ASML. Der niederländische Konzern darf nur noch technisch veraltete Belichter nach China verkaufen, was die Entwicklung neuer Fertigungsprozesse erheblich verlangsamt. Mit alten Fertigungsgenerationen, sogenannten Mature Nodes, bleiben chinesische Firmen aber wichtige Abnehmer für ASML.

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China will komplexe Lithografie-Systeme entwickeln

Konnte der chinesische Vorzeige-Chipauftragsfertiger SMIC zuletzt noch einen 7-Nanometer-Prozess mithilfe von ASMLs Lithografie-Systemen zur Serienreife bringen, steht China jetzt vor einem Mammutprojekt: Lithografie-Systeme, die extrem-ultraviolette (EUV-)Belichtungstechnik für feinste Chipstrukturen verwenden. Sie sind so komplex, dass nicht einmal etablierte Firmen wie Canon oder Nikon solche Belichter in Serie herstellen.

Um nicht ins technologische Hintertreffen zu geraten, muss China jedoch einen Hersteller für Lithografie-Systemen aus dem Boden stampfen. Unter anderem Huawei soll an EUV-Technik forschen. Eine Erfolgsgeschichte der Big Funds ist der Speicherhersteller Yangtze Memory Technologies Corp (YMTC), dessen NAND-Flash-Bausteine mit denen von Samsung, Micron und SK Hynix mithalten können – etwa für flotte NVMe-SSDs. Aber auch chinesisches DRAM gibt es, von ChangXin Memory Technologies (CXMT).

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Big Funds oft von Korruptionsfällen und Pleiten geplagt

Auf der Schattenseite waren die bisherigen Big Funds von Korruptionsfällen und milliardenschweren Pleiten geplagt. Die größte Insolvenz dürfte die des Chipauftragsfertigers Hongxin Semiconductor Manufacturing Company (HSMC) im Jahr 2020 gewesen sein. Ein Problem soll bei den starren Hierarchien liegen. Viele Entscheidungsträger sollen schlicht wenig von Halbleitern wissen. Im Sommer 2022 hat China aufgrund von Korruptionsvorwürfen mehrere Führungspositionen des Big Fund II verhaftet. Beim Big Fund III will man die Investitionsstruktur verbessern.

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